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29. June 2002, 05:56   #1
jupp11
 
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Klitschko goes America

Zitat:
Promotiontour durch USA - Mercer nur Durchgangsstation?

München / Atlantic City - Wladimir Klitschko hat einen großen Traum.

Der Schwergewichtsboxer aus der Ukraine will die Vereinigten Staaten erobern.


Ray Mercer, in der Nacht zum Sonntag in der Taj-Mahal-Arena in Atlantic City der erste Gegner auf dem Weg ins Box-Mekka USA, soll nicht mehr als eine Durchgangsstation auf Klitschkos "Promotiontour" darstellen.

Bedeutung des Kampfes unbeschritten - für beide

Während der 41-jährige Ray Mercer auf seine alten Tage noch einmal den WBO-Champions-Gürtel tragen möchte, geht es für Klitschko um die Eintrittskarte in den neu zu erschließenden Markt USA. Und es geht darum zu beweisen, dass er aus demselben Holz geschnitzt und ein würdiger Thronfolger für Lennox Lewis ist.

Die körperlichen Voraussetzungen, sein Power-Punch und die gute rechte Hand, sprechen für den Wahl-Hamburger. Mit seinem 12-Runden-Punktsieg gegen Chris Byrd im Hinterkopf will Klitschko nun auch in Amerika sein Meisterstück ablegen.

Ray Mercer wird dem 26-Jährigen auf dem silbernen Tablett serviert. Die einzige Stärke, die der Olympiasieger von Seoul noch hat, ist seine unglaubliche Gerade.

Prognose: Später K.o. oder einseitige Punktentscheidung

Das sagt auch Klitschko-Promoter Klaus-Peter Kohl gegenüber Sport1: "Mercer hat einen sehr harten Schlag und kann viel einstecken. Er ist ein starker Gegner. Aber er ist auch älter und langsamer geworden."

Die Einschränkung spricht Bände. Klitschko ist physisch überlegen. Es ist nicht zu erwarten, dass er auf seinem Kreuzzug durch die Staaten bereits von Mercer gestoppt werden kann.

Alle Experten erwarten einen Klitschko-Sieg. Entweder durch ein spätes K.o. oder eine einseitige Punkt-Entscheidung. Der Kampf sei kein Maßstab für den angestrebten Fight Klitschko gegen Lewis, so die einhellige Meinung.

Kohl: "Es ist der wichtigste Kampf seiner Karriere"

"Mercer ist für Klitschko so wie Tyson für Lewis. Nach dem Kampf wird man nicht wissen, ob da ein neuer Star geboren wurde, und ob der Ukrainer reif für Lewis ist. Die entscheidenden Kämpfe kommen später", schreibt USA-Today.

Wie auch immer: "Für Wladimir ist es der wichtigste Kampf seiner Karriere. Er muss diese Chancen nutzen", macht Kohl unmißverständlich klar, was von dem Fight abhängt.

Auch Ray Mercer macht Druck und sieht sich keineswegs als Futter für den Thronfolger: "Ich weiß, was ich kann und muss mich nicht verstecken."

Eine Niederlage würde Klitschko lähmen

"Er ist ein berühmter Kerl. Hat einen knallharten Schlag und ist mit seinem Eisenkinn hart im Nehmen", analysiert Klitschko seinen Gegner. "Es wird ein spannender Fight", verspricht er weiter.

Auf der Reise an die Spitze gibt es für den Kohl-Boxer kein Zurück mehr und kein Raum für Schwächen. Eine Niederlage - und die Amerika-Träume wären geplatzt.

Doch Bewegungstalent Klitschko kann hart punchen. Mit einem einzigen Schlag kann alles vorbei sein. Wenn er aus der Distanz boxt, sollte alles nach Plan laufen und er seinem großen Ziel ein Stück näher kommen.

Die Geier kreisen über Klitschko

Aber Vorsicht! Sollte Mercer im Panzer des Ukrainers eine Lücke aufdecken, werden sich die amerikanischen Geier den Ukrainer gnadenlos zum Fraß schnappen.

Das ist der Preis, den in den Staaten jeder bezahlt, der groß herauskommen möchte und daran scheitert.

Marc Schäfer
Jo, ich wünsch ihm alles Gute. Die Klitschkos sind schon interessante Leute. Zwei Box-Dottores, die man bei der Kletterei auf ihrer Karriereleiter sozusagen hautnah beobachten kann.

Interessieren würde mich allerdings, ob sie die Dr. Titel nachgeschmissen bekommen haben, oder ob richtig dafür gearbeitet wurde.