Übergewicht
Mit der Blockierung eines Stoffwechsel-Hormons hoffen Wissenschaftler künftig die Fettsucht (Adipositas) behandeln zu können. In einer Untersuchung an Mäusen zeigten sie, dass das Hormon GIP (gastric inhibitory polypeptide) direkt an der Entstehung des gefährlichen Übergewichts beteiligt ist. Medikamente, die die Wirkung von GIP unterbinden, könnten folglich die Fettleibigkeit stoppen, berichten die Forscher im US-Fachblatt Nature Medicine in einer Online-Vorabveröffentlichung.
Forscher untersuchten Hormone im Darm
Aus Bevölkerungsuntersuchungen wissen Experten seit langem, dass eine zu fettreiche und insgesamt übermäßige Ernährung die Entstehung der Fettsucht begünstigt. Welche Mechanismen auf Molekülebene sich hinter diesem Phänomen verbergen, war allerdings bisher unklar. Kazumasa Miyawaki von der Kyoto-Universität in Japan untersuchte mit seinem Mitarbeitern das GIP-Hormon, das der Körper nach der Aufnahme fettreicher Nahrung in den Darm ausschüttet.
Signalkette des Hormons wurde unterbrochen
Die Forscher züchteten dazu Mäuse, denen auf Grund einer genetischen Veränderung die Andockstelle für GIP fehlte. Signale, die normalerweise durch das Andocken des Hormons ausgelöst werden, können diese Tiere nicht weitergeben. Über mehrere Wochen verabreichten die Wissenschaftler den Nagern dann eine fettreiche Diät. Trotzdem nahmen die Mäuse über den gesamten Untersuchungszeitraum nicht zu. Das Körpergewicht der Kontrollmäuse hingegen stieg um durchschnittlich 35 Prozent.
GIP-Hormon fördert Einlagerung von Fett
Wie die Wissenschaftler folgern, wird die Einlagerung von Fett verhindert, wenn die durch den Botenstoff GIP vermittelten Signalkette unterbrochen wird. Stattdessen, so zeigten weitere Untersuchungen, wird das aufgenommene Fett als vorrangige Energiequelle genutzt und somit gleich nach der Aufnahme wieder verbraucht.
Insulinresistenz wird auch vom GIP-Hormon gesteuert
Die Mäuse der japanischen Wissenschaftler litten darüber hinaus nicht unter der gefürchteten Insulinresistenz, ein Zustand, der durch die Fettleibigkeit hervorgerufen wird und sie vermutlich auch verstärkt. Bei der Insulinresistenz gelangt zu wenig Zucker aus dem Blut in die Zellen, was einen erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge hat. Dies signalisiert dem Körper, noch mehr Insulin auszuschütten, eine Hyperinsulinämie entsteht. Durch die Blockierung des GIP-Signals wird die Insulinresistenz verhindert und dieser Teufelkreislauf somit unterbrochen.
Insulinresistenz und Fettsucht sind Risikofaktoren für das Entstehen von Typ-2-Diabetes. Diese wird oft auch als Wohlstandserkrankung bezeichnet, da sie durch ungesunde Lebensweise, wie zum Beispiel die chronische Überernährung worben wird.
Gibt es hier wen, der wirklich Probleme mit dem Übergewicht hat? Also nicht nur 1 oder 2 Kilo... :häh:
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