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3. July 2002, 17:41   #12
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von tschubbl
Die Bezeichnung Cowboy für Bush ist eine Beleidigung für alle,die diesen Beruf noch ausüben.Spuknapfreiniger würde besser passen.
Arghh, ich muß wohl ab jetzt jedes meiner Worte durch den Political Correctness-Tester schicken, bevor ich etwas poste ;-).

Die deutsche Filiale des Internationalen Verbandes der Spuknapfreiniger hat sich übrigens auch schon darüber beschwert, mit dem US-Präsidenten in einem Atemzug genannt zu werden ;-) ...

Zitat:
Zitat von tschubbl
Ich würde doch mal sagen,daß das Sterben von Firmen in der DDR,ein Machwerk Kohl´s und der CDU war,wo Duzfreunde von Kohl,wie der Ludwigshafener Großverleger,den Wissenschaftlichen Verlag aus der DDR,für einen Apfel und einem Ei gekauft hatte.
Ja und nein. Was "geistige" Werte (Copyrights, Patente, Verlagsrechte etc.) angeht, ist der Einwand berechtigt. Aber für die, ähm, dingliche (anfaßbare) Werte produzierende Wirtschaft würde ich dem "Kanzler der Einheit" (Eigentlich interessant, daß Lothar de Maiziere [CDU] als letzter DDR-Chef nicht mit einem ähnlichen Ehrentitel verehrt wird.) dann doch nicht unterstellen, nur er sei für den Niedergang der ostdeutschen Wirtschaft verantwortlich. Es trafen zwei Wirtschaftssysteme aufeinander, von denen das eine gerade noch funktionierte, während das andere hervorragend funktionierte (oder eben die Chance nutzte) und einen drohenden Abschwung in die erfolgreiche Osterweiterung verwandeln konnte. Die Ex-DDR war ein idealer Absatzmarkt, die heimischen Produkte sahen irgendwie farblos aus neben all den bunten West-Waren, die wir bis dahin ja nur aus der Werbung in ARD und ZDF kannten.

Der "Wir sind ein Volk"-Ossi ging konsumtechnisch politisch-korrekt fremd, dagegen konnten die DDR-Betriebe nicht wirklich konkurrieren. Einerseits war da der Reiz des Neuen, andererseits produzierte die DDR-Wirtschaft unter den neuen Bedingungen einfach zu teuer bzw. verlustbringend. Ob da dann am Ende durch Korruption ein paar "Sahnestücke" den Besitzer wechselten, ist eher nebensächlich. Der westdeutschen Wirtschaft bereitete es keine weiteren Probleme, auch das letzte Kaufhausregal im Osten beständig mit Nachschub zu versorgen, wozu die ins kalte Wasser des Kapitalismus geworfenen DDR-Betriebe nicht in der Lage waren.

Und da nehme man nun mal die Export-Halbnation Südkorea und ein Nordkorea, von dem wir alle herzlich wenig wissen, das aber auf internationale Lebensmittelspenden angewiesen zu sein scheint, und vereinige sie theoretisch. Da hätten wir dann einen ökonomisch hochgerüsteten Süden und einen ökonomisch kaum existierenden Norden - wo die Unterschiede zwischen der DDR und der BRD vielleicht noch relativ gering waren, sind sie in diesem Szenario riesengroß. Im Gegensatz zur DDR und dem RGW (a.k.a. COMECON) strebt(e) Nordkorea ja nach Autarkie, hat(te) sich also völlig vom Rest der Welt abgekapselt.

Ich weiß nicht, welche Vorstellungen "normale" Nordkoreaner von der Welt haben - interessant wäre das sicherlich -, aber auf das, was auf sie nach einer "Befreiung" zukäme, sind sie sicher auch mental gar nicht vorbereitet. Es gibt zwar zaghaften westlichen Tourismus in Nordkorea, doch eine schnelle Wiedervereinigung der beiden Koreas kann im Moment weder vom Norden noch vom Süden ernsthaft angestrebt werden. Die Unterschiede sind einfach viel zu groß, weshalb ich auch nicht glaube, daß die eine oder andere Seite nun tatsächlich ernsthaft versuchen würde, kriegerisch die andere Seite zu übernehmen. Es wäre Selbstmord.

MfG
tw_24