Eines meiner peinlichsten Erlebnisse hatte ich während des Dienstes.
Wir hatten eine „Mausefalle“ aufgebaut und überprüften die Kfz Führer auf Alkoholgenuss.
Ich kontrollierte einen jungen Mann in einem Cabriolet. Blaue Augen, groß, muskulös, ein Traum von einen Mann.
Mir war schon klar, dass er keinen Tropfen Alkohol getrunken hatte, aber ich wollte ihm ein wenig die Möglichkeit geben, mit mir zu flirten. Also forderte ich ihn mit amtlicher Mine auf, mit zu einem Alcotest in den Streifenwagen zu kommen. Dort fing er wirklich an, mit mir zu turteln und wollte sich mit mir nach Dienstschluss verabreden. Ich zeigte mich äußerlich unbeeindruckt, hatte aber vor, später einem Treffen zuzustimmen. Man soll die Männer ja ein wenig zappeln lassen.
Also machte ich den Alcotest fertig. Das war damals eine Glasampulle, die an beiden Seiten abgebrochen wird, damit die Atemluft durch sie hindurch, über ein aufgesetztes Mundstück in einen Beutel gepustet wird.
In meiner Aufregung vergaß ich nun das obere Teil der Ampulle abzubrechen, was zur Folge hatte, dass man durch sie nicht durchblasen kann.
Der Traumtyp setzte an, pustete wie ein Stier, aber nichts tat sich in dem Beutel. Ich dachte, er will mich veralbern und lies das ganze mehrfach wiederholen. Dem armen Kerl platzen fast schon die Adern im Gesicht und seine Augäpfel traten hervor. Ich war inzwischen in einer Zwickmühle, weil mein Vorgesetzter nun auch anwesend war. Rechtlich gesehen musste nun eine Blutentnahme angeordnet werden. Und das machte auch mein Vorgesetzter, weil er davon ausging, dass der Beschuldigte einen Alcotest boykottiert.
Es kam wie es kommen musste, ich nahm die Ampulle wieder an mich uns stelle nun meinen Fehler fest. Peinlich, peinlich musste ich mich entschuldigen. Der Test wurde noch mal durchgeführt und verlief natürlich negativ.
Mein Traumtyp verabschiedete sich mit dem Hinweis auf eine deftige Beschwerde; nix mit einem Rendezvous...
Und von meinem Vorgesetzten bekam ich einen ordentlichen Rüffel.
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