Thema: Burgen
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7. July 2002, 00:35   #4
freund
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Moin Moin
Die Burgen am Rhein, insbesondere am Mittelrhein waren schon früh oft strategisch angelegte Zollstellen, da die Flüsse ganz praktische Transportwege waren. Etliche Burgen wurden stark befestigt und zur Festung ausgebaut, z. B. in St. Goar die Rheinfels, in Oberwesel die Schönburg. Durch die deutsche Kleinstaaterei gab es zahlreiche kleine und größere Machtgebiete kirchlicher und weltlicher Herrscher, die sich auch laufend veränderten. Zunächst, übrigens, wollte die Kirche das alleinige Recht auf Zolleintreibungen haben und bannte daher weltliche Zoll-Raubritter. Beispiel dafür ist die Pfalzgrafenstein im Rhein bei Kaub.

Andere Burgen mutierten dann tatsächlich zu Raubritterburgen, die dann auch wieder geschleift wurden , wie Burg Sooneck. Später wieder aufgebaut und wehrhaft befestigt. Auch die Rheinfels bei St. Goar war einst zur prächtigen Schloss-Festung riesigen Ausmasses ausgebaut worden, unter Philipp II. Residenz. Beschäftigte ca. 160 nur für die edlen Damen und Herren. Das Geld, wie schon früher im Thread angedeutet, kam von Steuern aber auch Privatvermögen der Blaublütigen und Klerikalen (wobei das Privatvermögen eigentlich auch aus Steuern, Eroberungen und Abgaben entstammt).

Im pfälzischen Erbfolgekrieg (von den Frenchies angezettelt) und späteren napoleonischen Eroberungszügen wurde ein Großteil der Burgen erobert und anschließend gesprengt/zerstört. Napoloeon wollte die wehrhaften Befestigungen am Rhein und seinen Nebenflüssen ein für allemal beseitigen.

Auf der Burg Neu-Katzenlenbogen, kurz Burg Katz residiert heute ein japanischer Geschäftsmann, auf der nahen Burg Maus hat ein Hauptmann a.D. eine Falken-/Adlerschau. Der jüngste Adler heisst übrigens Möllemann, ein ausgewachsener Herrmann (nach Goering, kein Witz!), ein weiterer Immelmann nach dem Jagdflieger aus WW-II. Einige weitere Burgen und Schlösser bis Koblenz sind teilweise noch gut erhalten.