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20. July 2002, 09:12   #1
Pumawoman
 
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Charakter, Rückrat, Einstellung?

diesen beitrag habe ich heute in der früh auf einem anderen board gefunden und würde gern eure meinung mal dazu lesen. meine antwortposts und die des verfassers werde ich "nachreichen":
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Was zeichnet eigentlich einen Menschen aus, wenn er sagt: "ich habe Charakter, oder ich besitze Rückgrat"?

Ist es ein Mensch der sich nach seinem Gutdünken entscheiden kann, so wie ein Fähnchen die Richtung ändert, oder einer der seine Meinung sagt und sie auch konsequent vertritt?

Kann ich einen Menschen respektieren, der aus seiner Stammkneipe befördert wird, sich mit der Wirtin noch die heftigsten Beschimpfungen liefert und nach kurzer Zeit liebevolle Worte für Selbige findet, ja sogar die Gläser spülen hilft?

Mir ist da eine lustige Begebenheit in den Sinn gekommen, der sich vor nicht alzu langer Zeit zugetragen haben soll, mit ein wenig Satire will ich sie mal zur Diskussion stellen *schmunzel*

Eine langjährige Stammtischrunde hatte einen irren Spaß in ihrer Eckkneipe, da begab es sich das Erwin Müller, seines Zeichens ausgebildeter Gastronom, aus lauter Langeweile diese hübsche Gaststätte besuchte, ihm gefiel sofort Ausstattung und Interieur, auch das Ambiente sagte ihm doch sehr zu.
Vor allem aber die Frau Wirtin stach ihm sehr ins Auge und das nicht nur durch die doch sehr ansprechenden Etuis de la Memm *g* .

Erwin war ein gar schlauer Patient, er erschlich sich „Fluchs“ das Vertrauen der Frau Wirtschaft da seine strahlend blauen Augen auch ein blitzendes Lichtbündel auf einige andere Damen der Stammtischrunde geworfen hatten.

Wie der liebe Leser schnell erkennen könnte war ein Desaster schon da vorprogrammiert.

Einige der wohlgelittenen Stammtischgäste waren sogar recht ordentlich in den Ablauf, Service und teilweise sogar in den Einkauf der Gastronomie eingebunden was unserem Erwin als erstes ein Dorn in seinem Auge war, denn er wollte ja alleine das Zepter der wohlgemütlichen Kneipe schwingen.

Seine Unternehmungen diese „Macht“ an sich zu reißen waren Klever und ausgefuchst er schürte Intrigen, er nutze sein Wissen und er bekam seinen Fuß und nicht nur das in die tiefsten Gründe der Frau Wirtin. *fg* (ein Schelm wer schlechtes da bei denkt).

Womit er aber nicht gerechnet hatte, war die Ausgeschlafenheit einiger Damen und Herren die sich in ureigenster Art zur wehr setzten.
Es wurde reintrigiert, es wurden gar andere Wirte zu Hilfe gerufen und schwupps war ein kleines Chaos in der schönen Kneipe an der Ecke ausgebrochen.

Lange Rede abgekürzt, Erwin flog achtkantig auf den Marktplatz, der Stammtisch löste sich auf und es fielen nur noch böse Worte.
Jetzt wurde es sogar persönlich und die Beschimpfungen wurden zum Teil aus der untersten Schublade gezogen.

Einige der Stammtischbesetzer, wurden dann mit Hausverbot und ähnlichem belegt wobei dann Worte gesprochen wurden wie:
„Diese Kneipe betrete ich mein Leben lang nicht mehr“, oder „lass dich hier nie mehr blicken“ was noch mit die harmloseste Äußerung war.

Was passierte?
Wie zu erwarten, waren alle anderen Gastrobetriebe die Nutznießer davon, die Eckkneipe stagnierte vor sich hin und wenn sich noch zwei, drei Thekenfesthalter einfanden dann war es schon viel.

Nun kam die Zeit, es war ein paar Wochen später, das unsere Wirtin die Idee hatte ich mach meinen Laden dicht, oder ich mach was anderes aus meinem Etablissement.
Gesagt, getan, man wollte neu streichen und tapezieren, eine neue Theke sollte auch ran, eben ein wenig alles verschönern und vor allem den ollen Stammtisch wegorganisieren.

Frau Wirtschaft hatte sich derweil einen ruhigen unscheinbaren Geschäftsführer zugelegt und begann sich auf dem Marktplatz zu produzieren und ihr vorhaben zu publizieren.

Was denkt ihr wer die ersten waren die ihre Hilfe und ihre tatkräftige Unterstützung anboten?

Ja genau, es waren die, die mit Pauken und Trompeten aus der Stammtischrunde vor die Türe befördert wurden.

Sie bekamen extra Portionen an Zugeständnisse und alles klang Wohlfeil.

Als Außenstehender kommt einem zwar ein wenig der Verdacht es ist alles etwas gekünstelt, aber was macht das schon?

Nur mich, mich störte etwas und das mag ich hier in der virtuellen Welt als Frage anbringen:

Wo sind der Charakter und das Rückgrat geblieben?
Wo ist die Chuzpe?
Was ist die Intension, einerseits der Stammtisch Gesellen, anderseits der, der Wirtschaft?