Explosion in Linzer Diskothek
Explosion mitten auf der Tanzfläche - 2.500 Stahlkugeln verletzten 27 Jugendliche in der Linzer Diskothek "X-Large". Seit Samstag Früh laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Motiv? Weiterhin rätselhaft. Die Polizei geht jedenfalls davon aus, dass es sich um einen absichtlichen Anschlag und nicht um einen Unfall handelt.
Den Sicherungsring und den Bügel der Granate fanden Kriminalisten rund sieben Meter entfernt vom Detonationsort. Sie gehen daher von einem "Schmeißer" aus. die Suche nach zehn noch nicht befragten Gästen der Diskothek geht inzwischen weiter.
Es seien noch einige Einvernahmen ausständig, erklärte Rudolf Keplinger von der Kripo Linz. Es werde in alle Richtungen ermittelt, Hinweise auf einen möglichen Täter gebe es vorerst nicht.
Kein Verdacht
"Die Befragungen haben uns bisher auf keine Spur gebracht", sagte Keplinger. Die meisten Befragten hätten angegeben, dass ihnen überhaupt nichts aufgefallen sei. Auch einen Tatverdacht konnte niemand nennen. Es bestehe aber dennoch Hoffnung auf die richtige Aussage, so der Ermittler. Mit den ersten Untersuchungsergebnissen der Handgranate - diese wird auf mögliche DNA-Spuren überprüft - rechnet Keplinger bis Mitte kommender Woche.
Zwischen 40 und 50 Jugendliche, vorwiegend aus dem ehemaligen Jugoslawien, hatten sich in dem Clublokal am Stadtrand gefunden, als kurz nach 3.00 Uhr im Bereich der Tanzfläche eine Handgranate explodierte. Scheinwerfer stürzten zu Boden, in der Disco brach Panik aus.
Granate von Podest aus geworfen
Wie die Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Entschärfungsdienst des Innenministeriums ergaben, könnte der Täter von einem Podest aus den Sprengkörper in die Menge geworfen haben. Die sichergestellte Granate werde üblicherweise in der modernen Kriegsführung eingesetzt, so einer der Experten. Sprengkörper wie dieser seien aber auch Privatpersonen zugänglich - u.a. am Schwarzmarkt im ehemaligen Ostblock.
Die verletzten Jugendlichen wurden in insgesamt vier Krankenhäusern in Linz und Wels behandelt. In einigen Fällen waren Splitter der Granate, die mit rund 2.500 kleinen Stahlkugeln gefüllt war, in innere Organe und Knochen vorgedrungen. Lebensgefahr bestand aber laut Auskunft der Mediziner in keinem Fall.
welchem kranken gehirn entspringt so etwas?
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