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6. August 2002, 18:23   #3
tw_24
 
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Wer SPD wählt, wählt Frieden - oder auch nicht!

Die SPD begann gestern ihre vorgezogenen Bemühungen, doch noch ein paar Wähler für sich zu begeistern. Die Rattenfänger waren denn auch zahlreich versammelt, allen voran Franz Müntefering und Gerhard Schröder, der als Spitzenkandidat bei seinem ersten Auftritt schon recht heißer klang - dabei muß heute doch eigentlich niemand mehr schreien, wenn er zu einer größeren Menschenmenge sprechen will.

Nun, Gerhard Schröder brüllte dennoch, ließ, wie dereinst Lenin den Blick immer von links nach rechts und wieder zurück schwenken - auch das ist in Zeiten von DigiCams und Stereo einfach nur altmodisch -, und verkündete, er sei - ein PAZIFIST!

Dümmer noch als der SPD-Kandidat reagierte das billige Publikum - es klatschte einem Kanzler Beifall, der in seiner Amtstzeit mindestens drei "humanitäre Interventionen" schönredete.

Der Irak, vielmehr Saddam Hussein, ist dem deutschen Kanzler nämlich so heilig wie die Scharia in Kabul, was durchaus die Frage aufwirft, ob Gerhard Schröder ein Antisemit ist.

Am 8. April 2002 nämlich hatte er auf der NATO-Kommandeurstagung in München noch "Verantwortung" übernehmen wollen, "Verantwortung" für ein befriedetes Israel, in das er deutsche Soldaten entsenden wollte, um "die Konfliktparteien" "auch zu trennen und dafür eben auch (...) militärische Mittel einzusetzen." (Ihm widersprach übrigens kein PDS-Pazifist, sondern Edmund Stoiber: "Vor dem Hintergrund unserer Geschichte wird es im Nahostkonflikt einen Einsatz deutscher Soldaten - selbst unter UNO-Mandat - mit unserer Zustimmung nicht geben.")

Deutsche Stahlhelme wollte Gerhard Schröder in Jerusalem sehen, aber nicht einmal "Scheckbuchdiplomatie" betreiben, sollte es darum gehen, einen der Hauptfinanciers des antisemitischen Terrorismus gegen Israel auszuschalten - so überzeugend kann sich wirklich nur ein Sozialdemokrat unglaubwürdig machen.

Während Franz Müntefering mal wieder einen "deutschen Weg" herauskramte (Europa? Staatengemeinschaft? Wertegemeinschaft?), verkündete Schreihals Schröder nicht weniger isolationistisch: "Es ist wahr, wir haben uns auf den Weg gemacht, auf unseren deutschen Weg".

Und zum "deutschen Weg" gehört neuerdings offenbar die sozialdemokratische Solidarität mit Saddam Hussein, dem ein "Märtyrer", der sich in Israel in die Luft sprengt, 15.000 Doller teuer ist. Irgendwie ist es traurig, daß Wolfgang Schäuble, der für Edmund Stoiber außenpolitische Kompetenz heucheln soll, nicht nach den deutschen Blauhelmen in Jerusalem fragte, sondern prompt eine Solidaritätsadresse gen Washington schickte ...

Wie auch immer, die angesichts innenpolitischer Unglaubwürdigkeit entdeckte Außenpolitik macht Gerhard Schröder nebst SPD nicht glaubwürdiger - auch wenn diese Kriegspartei nun plötzlich Pazifismus in der "Irak-Frage" propagiert.

Dieser "Pazifismus" ist nichts als Heuchelei und offener Antisemitismus; die in Kuwait stationierten deutschen ABC-Spürpanzer sollen selbst in einem Kriegsfall nicht abgezogen werden, gegen den Irak sollen sie aber offenbar nicht eingesetzt werden - dieser seltsamen Logik kann ich nicht folgen.

Nein, wenn Gerhard Schröder heißer in ein bedauernswertes Mikrofon brüllt: "Keine Spielerei mit Krieg und militärischer Intervention!", dann lügt er einfach.

Die SPD zog begeistert in den Ersten Weltkrieg, sie wird auch Gründe finden, den Diktator in Bagdad zu entsorgen. Gründe, die sie heute noch in brüderlicher Solidarität mit dem Massenmörder in Bagdad ignoriert und verschweigt.

Frieden jedenfalls, da kann Gerhard Schröder noch so laut brüllen, Frieden ist nicht sein Ding.

Wer SPD wählt, wählt Krieg - und darf gespannt sein auf die Begründung für die "schwierige Entscheidung".

MfG
tw_24