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12. August 2002, 12:54   #16
tw_24
 
Benutzerbild von tw_24
 
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Beiträge: 1.018
Zitat:
Zitat von Maggi
Normal ist ja (auch die Bild preist es an) eine Zeitung ein unabhängiges, unparteiisches Medium.
BILD ist kein unabhängiges Medium. Dieses Blatt, das sich richterlich-offiziell gar nicht als "Zeitung" bezeichnen darf, wird von einem Verlag herausgegeben, der nur ein Ziel hat: Profitmaximierung. Das gleiche Problem haben auch andere Zeitungen und Medien, deshalb sind sie allesamt nicht unabhängig.

Aus diesem Grund wurden irgendwann auch mal die öffentlich-rechtlichen Medien erfunden. Da zahlt jeder potentielle Konsument, also auch der, der am Ende doch nur RTL schaut, so daß die finanzielle Unabhängigkeit der Sender gewahrt wird - zumindest in der grauen Theorie. In der Praxis sind auch die öffentlich-rechtlichen Medien alles andere als unabhängig, dafür sorgen Aufsichtsgremien, in denen Parteien, Kirche und Gewerkschaften ihre Interessen verteidigen.

Zitat:
Zitat von tschubbl
Ich kann nicht verstehen,daß man über diesen Schmierenjournalismus der Bildzeitung,seitenlange Beiträge verfassen kann und sie dadurch auch noch diskussionsfähig macht.
Über BILD und/oder andere Medien und ihre Wirkung muß durchaus diskutiert werden. Während die "Volksvertreter" im Reichstag zu Berlin ja immerhin noch gewählt werden, stellen privatwirtschaftliche Zeitungen/Medien, die vorgeben, die Interessen des "kleinen Mannes" zu artikulieren, durchaus eine gewisse politische Macht dar, die nicht unkritisch betrachtet werden sollte.

Und BILD hat, anders als zum Beispiel Qualitätsblätter wie die Süddeutsche oder die FAZ, auch noch einen journalistischen Stil drauf, der alles andere ist als wertneutral. Wo in anderen Blättern Meldung und Kommentar klar voneinander getrennt sind, ist bei BILD diese Trennung kaum gegeben.

Da wird mit Suggestivfragen agiert, werden Gefühle bemüht - und manchmal Fakten ignoriert.

Das gilt nicht immer, doch bei BILD ist wirklich eine gewisse Vorsicht angesagt. Gerade in der Vergangenheit hat sich dieses Springer-Blatt wahrlich sehr parteiisch verhalten, hat gegen politisch Linke gehetzt (1967/68) oder um des schnöden Absatzes willen auch mal eine ganze Stadt zu einer verschworenen Hochburg des wiedererstarkten Nationalsozialismus erklärt (Sebnitz, irgendwo in Dunkeldeutschland gelegen ;-)).

Trotzdem gehört auch ein Blatt wie BILD zur Pressefreiheit. Man muß mit BILD leben. Leider.

Andererseits wäre es aber auch mal interessant zu erörtern, wodurch BILD so erfolgreich ist. Die Politikberichterstattung kann es in meinen Augen nämlich nicht sein. BILD hat sehr starke Lokalredaktionen, die zum Beispiel die Konkurrenz auf dem Boulevardmarkt nicht hat - ist es vielleicht das, was Millionen täglich zu dieser bunten Mischung aus Sex and Crime greifen läßt? Oder der doch recht starke Sportteil?

MfG
tw_24