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13. August 2002, 18:29   #2
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
hmm...

...ich tue mich damit schwer.

Ich will auch erläutern warum:

Zunächst mal bin ich der Meinung, dass Gewalt weder in der Familie, noch im Bekanntenkreis noch überhaupt statthaft ist. Sie sollte hart und schnell bestraft werden.

Allerdings ist dieser Fall, in dem eine Sache Jahrzehnte zurückliegt, und erst jetzt
Zitat:
Ich bin sehr froh das sie mit mir diesen Schritt am 10.05.2002 gegangen ist und das wir ihn nun endlich angezeigt haben.
zur Anzeige kommt, für mich nicht nachvollziehbar.

Es ist weder Herzlosigkeit, noch mangelndes Mitgefühl, dass mich dazu bewegt, mich an dieser Aktion NICHT zu beteiligen.

Ich weiss einfach zu wenig! Der Mann ist weder verurteilt, noch angeklagt wie es scheint. Damit will ich nicht sagen, dass die Frauen, die jüngere Schwester ist jetzt 32, sie selbst 36 Jahre alt, die Unwahrheit sagen, aber für mich ist ein Verbrecher erst einer, wenn er überführt ist. Und auch das Schicksal der Betroffenen ändert daran zunächst mal nichts.

Ich tue mich tatsächlich schwer damit, Vergewaltigungen, die, in ihrem Fall, mindestens 22 Jahre zurückliegen müssen, zu bewerten. So etwas würde ich lieber einem Gericht überlassen.

Allerdings Aufklärung und Adressen, an die man sich wenden kann, zur Verfügung zu stellen, halte ich für sehr sinnvoll. Auch die Aufklärung in der Schule ist sicherlich überarbeitungswürdig.

Gesetzt den Fall, die Geschichte stimmt nicht, nur mal angenommen, dann wird das Leben des Vaters zerstört. Und diese Zerstörung findet dann JETZT, in diesen Tagen statt.

Dieser Beitrag ist sicherlich kein Trost für die Betroffenen, jedoch sehe ich für mich jedenfalls nicht die Möglichkeit, von vornherein jemanden zu verurteilen. Insbesondere, wenn sogar während der Therapie nicht mal vom Therapeuten in den ersten Tagen auf die Möglichkeit hingewiesen wurde, Anzeige zu erstatten.