Wie schützt man sich?
Das Virus HIV ist nur in drei verschiedenen Körperflüssigkeiten ausreichend vorhanden, um sich damit anstecken zu können. Die Flüssigkeiten sind:
• Blut,
• die Samenflüssigkeit bei Männern
• die Scheidenflüssigkeit bei Frauen.
Eine Ansteckung passiert nur, wenn man eine dieser Flüssigkeiten direkt in die Blutbahn gelangt. Dazu reicht allerdings auch eine ganz kleine Wunde.
Jeder Mensch hat nämlich Körperstellen, an denen sehr schnell winzige Verletzungen entstehen, ohne dass man sie bemerkt und ohne dass es sichtbar blutet. Die Scheide, das Glied und der After sind solche Stellen, weil dort die Haut sehr dünn ist. Hier kann das Virus HIV durch kleine Wunden direkt in die Blutbahn gelangen, wenn von einem angesteckten Menschen Blut, Samen- oder Scheidenflüssigkeit dort hinkommt.
Das macht deutlich, warum gerade der ungeschützte Sex so gefährlich ist. Ein Kondom – richtig benutzt – schützt vor dieser Gefahr.
Ohne Schutz durch Kondome besteht bei folgenden Sexarten das Risiko einer Ansteckung:
• das Glied wird in die Scheide eingeführt und Samen spritzt heraus (Vaginal- oder Scheidenverkehr);
• oder beim Mundverkehr (Oralverkehr) kommt Samenflüssigkeit oder Scheidenflüssigkeit in den Mund; hier ist die Ansteckungsgefahr geringer, aber durchaus vorhanden;
• das Glied wird in den After eingeführt (Anal- oder Darmverkehr); hier besteht das größte Ansteckungsrisiko.
Küssen ist ungefährlich! Vom Knutschen hat noch niemand Aids bekommen.
HIV wird also vor allem beim Sex übertragen. Wenn zwei Jugendliche miteinander schlafen wollen und es ist für beide das erste Mal, dann ist es unwahrscheinlich, dass einer von beiden HIV im Blut hat. Dasselbe gilt für Jugendliche, die schon sexuelle Erfahrungen haben, aber ganz sicher sind, dass beide nicht mit HIV angesteckt sind. Diese Sicherheit haben sie, wenn beide beim Sex bisher immer Kondome benutzt haben und keiner mit gebrauchten Spritzen gefixt hat.
Ebenso ungefährlich ist Petting. Samen- oder Scheidenflüssigkeit kann so nicht ins eigene Blut gelangen, wenn man keine offene Wunde an der Hand hat.
Auch im Schwimmbad, unter der Dusche, in der Sauna oder auf der Toilette, durch Speichel, Schweiß und Tränen kann man sich nicht anstecken. Wer ganz pingelig sucht, der findet viele Möglichkeiten, von denen er meint, sie könnten unter Umständen ansteckend sein.
Völlig ungefährlich ist es auch, wenn man mit jemand anderem aus einer Tasse oder aus einem Glas trinkt. Sich die Hände schütteln, sich umarmen, sich streicheln, auch sich anhusten oder anniesen kann nicht anstecken.
Das zeigt deutlich: Wenn alle Bescheid wissen und alle danach handeln, wird niemand mit Aids angesteckt und niemand steckt andere an. Es zeigt aber auch, dass Menschen mit HIV oder Aids keine Gefahr darstellen und man sie nicht meiden muss.
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