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25. August 2002, 22:09   #2
quentin
 
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@peet, ich stell mal das öffentliche Fazit ins Forum
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Fernsehen


Nach dem ersten TV-Duell
Blitzumfrage: Schröder war besser

Nach einer Blitzumfrage des Meinungsforschungs-Instituts Forsa hat
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) das erste Fernsehduell mit seinem
Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) für sich entschieden. In der Frage nach
der Sympathie sprachen sich 57 für Schröder und 35 für Stoiber aus. 48
Prozent beurteilten Schröder als kompetenter als Stoiber (41 Prozent). 51
Prozent sahen Schröder als glaubwürdiger als Stoiber (39 Prozent).



Thema Arbeitslosigkeit
Bei dem Duell, das auf RTL und Sat1 ausgestrahlt wurde, haben sich der
Bundeskanzler und sein Herausforderer einen offenen Schlagabtausch geliefert.
Trotz seines Versprechens beim Amtsantritt habe Schröder es nicht vermocht,
die Arbeitslosigkeit auf 3,5 Millionen zu senken, sagte Stoiber. Schröder
erklärte, es sei Unsinn, wenn Stoiber behaupte, den Menschen gehe es
schlechter als vor vier Jahren.

"Eine gravierende Ausrede"
Stoiber nennt es einen Fehler, dass die Regierung bei der Steuerreform den
Mittelstand ausgelassen habe. Es sei "eine gravierende Ausrede" des Kanzlers,
die Schuld für die hohe Arbeitslosigkeit bei anderen zu suchen. Schröder
machte für die hohe Arbeitslosigkeit "weltweite Verwerfungen" verantwortlich,
"die nicht hausgemacht sind". Kein anderes Land in Europa sei wirtschaftlich
mit den USA so verflochten wie Deutschland.

Schröder: Kritik teilweise berechtigt
Schröder räumte ein, die Kritik, die Hartz-Kommission sei zu spät eingesetzt
worden, sei "teilweise berechtigt". Es sei eine Erfahrung in der Politik, dass es
manchmal notwendig sei, "Schneisen durch den Dschungel der Interessen in
Deutschland zu schlagen". Dazu brauche es aber erst Fehlentwicklungen, die
den Menschen deutlich machten, dass es neue Wege brauche. Stoiber
bezeichnete die Einsetzung der Hartz-Kommission als Wahlkampfmanöver.
Ohne Entlastung des Mittelstandes werde das Problem der Arbeitslosigkeit
nicht gelöst.

Streit um Verschiebung der Steuerreform
Stoiber nannte es einen "verhängnisvollen Fehler", die Hochwasserhilfe über
Steuererhöhungen finanzieren zu wollen. Schröder verteidigte die Verschiebung
der zweiten Steuerreformstufe dagegen als gerecht und dem
Solidaritätsgedanken entsprechend. Die Mittel von knapp zehn Milliarden Euro
würden zu 100 Prozent für Investitionen ausgegeben und würden daher nicht
der Konjunktur schaden, betonte Schröder. Die von der Union vorgeschlagene
Verwendung der Bundesbankgewinne würde dagegen zu einer weiteren
Verschuldung führen. "Das wäre der weitere Marsch in den Schuldenstaat",
betonte der SPD-Chef.

"Desaströse Lage"
Stoiber sagte dagegen, Steuererhöhungen seien angesichts der "desaströsen
konjunkturellen Lage" ein "schwerwiegender Fehler". "Der Bundeskanzler neigt
dazu, bei Krisen sofort die Steuer zu erhöhen«, betonte der bayerische
Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende So sei das schon bei der Finanzierung
der Anti-Terror-Maßnahmen nach dem 11. September gewesen. Stoiber zollte
der Bundesregierung allerdings auch Respekt für ihre Arbeit bei der
Bewältigung der Flutkrise. Angesichts der "nationalen Katastrophe" gelte es
zusammenzustehen. Im Ziel seien sich Regierung und Opposition bei der
Beseitigung der Flutschäden einig, "auch wenn wir unterschiedliche Wege
haben".

Genau festgelegte Regeln
Das 75-minütige Fernsehduell zwischen Schröder und Stoiber bei RTL und
Sat1 war das erste zwischen Spitzenkandidaten von SPD und Union vor einer
Bundestagswahl. Am 8. September treffen die beiden Kontrahenten bei ARD
und ZDF zur zweiten Runde zusammen. Für das Duell waren in monatelangen
Verhandlungen zwischen Sendern und Wahlkampfmanagern genaue Regeln
festgelegt worden. Zu jedem der sieben bis acht Themen durften die
Kandidaten ein Statement von 90 Sekunden abgeben. Anschließend waren
jeweils zwei Nachfragen an die Kandidaten mit einer Antwortzeit von 60
Sekunden erlaubt.
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ganz seltdam, dass die Umfrageergebnisse bei Christiansen und RTL komplett in den wichtigen Aussagen konträr waren. Kommt das evtl. daher, dass die ehemalige Flugbegleiterin auf einem CDU - Ticket unterwegs ist?

mfg