Moin,
Irak-Krise trennt Deutschland und USA
Washington/Berlin - In der Irak-Politik wird die Kluft zwischen Deutschland und den USA immer größer. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld schließt mittlerweile einen Alleingang Washingtons gegen Saddam Hussein nicht aus. Es sei wichtiger, notfalls allein das Richtige zu tun als Übereinstimmung zu erzielen, sagte Rumsfeld bei einem Truppenbesuch im kalifornischen Pendleton.
"Hochriskant" für Europa
Die Bundesregierung lehnt die US-Haltung weiterhin ab. Im Nahen Osten werde Friede und nicht Krieg gebraucht, sagte Kanzler Gerhard Schröder (SPD) in Potsdam. Außenminister Joschka Fischer (Grüne) warnte, ein Krieg der USA gegen den Irak wäre auch für Europa "hochriskant und in den Folgen kaum überschaubar". US-Vizepräsident Dick Cheney hatte am Dienstag erklärt, ein Präventivschlag gegen den Irak sei "zwingend notwendig".
Entscheidung noch nicht gefallen
Präsident George W. Bush versicherte unterdessen erneut, dass er noch nicht über einen Angriff entschieden habe. Bei einem Treffen mit dem saudi-arabischen Botschafter bezeichnete er Bagdad als eine "Bedrohung für den Weltfrieden". Bei den Anhängern der britischen Regierung wächst unterdessen der Widerstand, an der Seite der USA Krieg gegen den irakischen Machthaber Saddam Hussein zu führen.
Rumsfeld sagte weiter, er habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass "wenn unser Land richtige Entscheidungen trifft, andere Länder sich beteiligen". Noch habe Bush Europa aber nicht um Unterstützung gegen Irak gebeten, da noch gar keine Entscheidung für einen Angriff getroffen worden sei, betonte der Minister.
Immer mehr Briten gegen US-Politik
In Großbritannien fordern in einer Umfrage der Tageszeitung "The Guardian" 52 Prozent der befragten Labour-Wähler, Premierminister Tony Blair solle die Irak-Politik der USA nicht weiter unterstützen. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als bei einer Erhebung im März. London gilt als der wichtigste Verbündete der USA bei einem Angriff gegen Irak.
Grüne rufen zu Widerstand auf
Grünen-Parteichefin Claudia Roth rief zu einem "gemeinsamen europäischen Widerstand" gegen Washingtons Kriegs-Pläne auf. Eine militärische Intervention in Irak "wäre illegitim und würde jede friedliche Perspektive im Nahen Osten gefährden", sagte Roth der "Berliner Zeitung". Ein Angriff würde ihrer Meinung nach die Anti-Terror-Koalition sprengen, das internationale Völkerrecht untergraben und damit die Vereinten Nationen schwächen. (md/AFP/dpa/ddp)>
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tw, gestern im israelfreundlichen n-tv, "
weltweit lediglich Israel befürwortet die derzeitige Politik der USA gegen den Irak ". Warst du nicht mal der Meinung, die hätten da kein Interesse dran??;-)
mfg
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