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18. September 2002, 22:39   #1
tschubbl
 
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Das Ozonloch schliest sich schon nach wenigen Jahrer

Neuseeländische Studie
"Ozonloch wird sich langsam schließen"

Die Ozonschicht über der Antarktis wird sich australischen und neuseeländischen Wissenschaftlern zufolge in den nächsten 50 Jahren erholen, weil es weniger Emissionen von Chlorverbindungen in der Atmosphäre gibt. Die internationalen Maßnahmen für den Klimaschutz seien erfolgreich, erklärten Forscher der australischen Commonwealth Scientific and Industrial Research Organization (CSIRO). Das Ozonloch werde binnen fünf Jahren beginnen, wieder zuzuwachsen, und könnte sich bis 2050 schließen.
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Skepsis über vorschnelle Entwarnung
Die Ozonschicht habe bislang allerdings noch nicht angefangen, sich von selbst zu regenerieren. Wie der neuseeländische Ozonforscher Greg Bodecker erklärte, haben die weltweiten Werte ihre Höchstwerte erreicht. Die Ergebnisse aus Neuseeland belegen seiner Meinung nach, dass die Werte der für die Ozonschicht gefährlichen Emissionen jetzt vermutlich zu sinken beginnen. Klimaforscher Herbert Fischer steht diesen Aussagen jedoch skeptisch gegenüber. "In den bisherigen Klimamodellen, die alle von einer Erholung der Ozonschicht ausgehen, sind einige wesentlichen Prozesse der Atmosphäre noch nicht gut genug enthalten", erklärte der Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung in Karlsruhe auf Nachfrage gegenüber T-Online. "Berücksichtigt man künftig diese Prozesse, wird sich vermutlich zeigen, dass sich die Erholung der Ozonschicht stark hinauszögert."

Klimamodelle liefern widersprüchliche Aussagen
Von einem ersten Erfolg der Klimaschutzmaßnahmen zu sprechen, hält Fischer für verfrüht. Im Jahre 1989 hatten sich die Industrieländer auf ein Verbot der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) geeinigt. "Natürlich ist das Verbot von FCKW wichtig, wenn man etwas erreichen möchte", erklärte Fischer im Gespräch mit T-Online, "zu einer deutlichen Verbesserung der Ozonschicht hat es bis jetzt allerdings nicht geführt."

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Envisat soll Klimamodelle verbessern
Noch unsicherer als die Vorhersagen über das Ozonloch am Südpol seien die Prognosen für andere Regionen, so Fischer. "In der Arktis beispielsweise haben wir gesehen, dass die verschiedenen Modelle völlig unterschiedliche Aussagen liefern." Große Erwartungen setzt der Karlsruher Klimaforscher in den neuen Umweltsatelliten Envisat, der sich momentan noch in der Testphase befindet. "Wir werden in den nächsten Jahren eine große Menge von sehr interessanten Messdaten bekommen."

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