PDS-Parteitag: Gabi allein im Zimmer ...
Die Partei des Schreckens (PDS) hat am Wochenende in der Geburtsstadt des Moderators parteigetagt und sich mit Gabi Zimmer eine Vorsitzende wiedergewählt, die nur ein klein wenig aufregender wirkt als der "Konsenskandidat" Roland Claus (noch bis Donnerstag PDS-Fraktionschef im Reichstag), der überraschend zur Wahl der/des Vorsitzenden der Partei antrat - und die Delegierten durch die Bemerkung, er sei sich sicher, daß seine Kandidatur sinnlos ist, immerhin zu erheitern wußte. Politischer Masochismus hat nun einen Namen: Roland Claus.
Doch das war eigentlich der einzige unterhaltsame Augenblick auf diesem Parteitag, der wohl das Ende der "gesamtdeutsch" agierenden PDS einleitete.
Die fernsehtaugliche Prominenz (Gregor Gysi, André Brie, tw_24 ;-) u.a.) blieb dem Parteitag fern, und so lieferten sich dann farblose Gestalten (k)eine Auseinandersetzung, einzig Sarah Wagenknecht als Chefin der Stalinis ..., ähm, Kommunistischen Plattform wirkte dekadent erfrischend, hatte aber - leider - nicht vor, die Partei im Handstreich zu übernehmen; Wolfgang Gehrcke, ein westdeutscher Altlinker mit Format, brachte auch noch den einen oder anderen sinnvollen Vorschlag ein, doch die Delegierten entschieden sich gegen den sogenannten "Reformflügel", der eine Sozialdemokratisierung der PDS anstrebt(e), und auch gegen die "Modernisierer", die auf außerparlamentarische emanzipatorische Bewegungen wie attac zugehen möchten.
Es siegten die ergrauten Besitzstandswahrer, die irgendwann an ihren eigenen Widersprüchen scheitern werden und im deutschen Westen wohl niemanden begeistern können - und im mitteldeutschen Osten auch nur noch langweilen.
Die PDS will "Ost-Partei" sein, zugleich aber "gesamtdeutsch"; als in der Tat inkonsequente "Friedenspartei" koaliert sie mit der SPD, die Kriege als Mittel ihrer Außenpolitik als Selbstverständlichkeit ansieht (, allerdings in der "Irak-Frage" einen verlogenen antisemitischen Pazifismus pflegt), und in Berlin tritt die Partei des Schreckens nicht etwa als "Partei des kleinen Mannes" auf, sondern als eiskalte "neoliberale" Umverteilungsorganisation, der die Besitzansprüche korrupter CDU- und SPD-Lokalpolitiker außer Dienst wichtiger sind als etwa ein für Sozialhilfeempfänger(innen) erschwinglicher Saunabesuch.
Gabi Zimmer ist keine gute Wahl, Roland Claus wäre allerdings noch schlimmer gewesen; für die Partei PDS dürfte dieser Parteitag keinen Aufschwung bringen, was zwar verdient, aber auch traurig ist, gibt es doch wirklich motivierten und undogmatischen Nachwuchs in der Partei.
MfG
tw_24
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