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Zitat von DEMON
Ach ja, als Abschluss mit Humor gesehen, sollten die "antideutschen" Kommunisten in den Reihen der PDS die Macht wirklich an sich reissen, dann nicht mit S. Wagenknecht, die wird dann wohl eher vom BND beseitigt, schliesslich würde die, wenns denn noch Möglich wäre, den Baader noch zum Aussenminister machen
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Im Moment ist bei der PDS auch ganz real nichts mehr unmöglich (, und Sahra Wagenknecht sitzt ja auch wieder mit im Parteivorstand - die
Revolution ist also so gut wie sicher ...) ;-). Es liefern sich die gescheiterten "Reformer" um Roland Claus und Dietmar Bartsch mittlerweile hübsche Duelle mit den Truppen der neuen alten Parteivorsitzenden.
Sogar Gregor Gysi ist mal wieder aufgetaucht, "politisch in der Nähe jeder Fernsehkamera", wie
Wiglaf Droste einmal ganz treffend bemerkte, und hat einen
offenen Brief geschrieben, in dem er verkündet: "Die Niederlagen der PDS bei der Bundestagswahl und der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern wären reparabel und verkraftbar gewesen, ihr Geraer Parteitag wohl kaum."
Nun ist mir das Berufsbild eines
Partei(en)-Reparierers zwar nicht bekannt, aber wenn jetzt über eine Spaltung der Partei spekuliert wird, gar über eine "Gysi-Lafontaine-Partei" - man müßte noch ein wenig am Namen feilen, dann könnte man sie vielleicht auch
LPG nennen, was im Lieblingslokal des Moderators die Abkürzung für
Bauernfrühstück ist -, dann sind diese Spekulationen nicht ganz unberechtigt - es
kann noch viel passieren ...
Gregor Gysi erklärt, "der Parteitag in Gera hat sich mehrheitlich [..] für einige Prinzipien und gegen Pragmatismus entschieden", was die Frage aufwirft, ob Prinzipien - man könnte vielleicht auch
Weltanschauung sagen? - eigentlich etwas schlimmes sind.
Ja,
Prinzipien können falsch sein oder auch richtig, aber man weiß dann doch als mündiger Bürger wenigstens, weshalb man die Partei mag oder ablehnt.
Pragmatismus dagegen wäre gleichbedeutend mit
Beliebigkeit - heute sind wir die Speerspitze der Friedensbewegung, morgen
befreien wir Washington militärisch vom Joch des Imperialismus; heute versprechen wir Steuersenkungen, morgen gestehen wir
pragmatisch ein, daß das eine Finte zum Zweck des Macht- oder Postenerhalts war, und erfreuen uns an unserer
Ehrlichkeit?
Gregor Gysi sieht das natürlich anders: "Wer nicht pragmatisch sein will, der will an der konkreten Lebenssituation von Menschen nichts verbessern, der erhebt sich arrogant über deren Probleme, Leistungen, Erfahrungen und Gefühle, ist selbstbezogen." Klingt gut, überzeugt aber nicht, denn
selbstbezogen sind ja eher jene, die
pragmatisch alles mitmachen, um ihre gutdotierten Posten zu erhalten, was beispielhaft die Berliner Senatorin für Soziales Heidi Knake-Werner mit ihrer Beschwerde belegt, sie könne mit den Geraer Beschlüssen kaum an ihren Schreibtisch zurückkehren - was in der Tat kaum verwundert, denn Essensgutscheine für Asylbewerber oder die Abschiebung traumatisierter Bürgerkriegsflüchtlinge mögen zwar
pragmatisch sein, besonders sozial(istisch) oder auch nur verläßlich ist eine derartige Politik jedoch nicht, die dann vom Parteitag auch abgelehnt wurde.
Also, vielleicht lag ich mit meiner wirklich eher humoristisch gemeinten Bemerkung gar nicht so falsch.
Ein paar Überraschungen könnte die PDS uns jedenfalls noch bescheren ... Begrüßen würde ich es jedenfalls, wenn mindestens eine Partei mit einem klaren Profil die jetzigen Auseinandersetzungen überlebt.
So manches Interview mit neuen oder alten Größen im Parteiblatt
Neues Deutschland klingt übrigens auch recht belustigend ...
MfG
tw_24