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15. November 2002, 11:08   #11
123 Hühner Ei
 
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zu Softair kann ich nicht sagen, das habe ich das letzte mal vor 8 Jahren gesehen. Aber zu Paintball....

Meiner Meinung nach stören sich nur Leute an dem Sport die ihn noch nie miterlebt oder selbst einmal mit mitgemacht haben. Denn dann wüssten sie, dass es nicht einfach nur ein Spiel ist bei dem man mal kurz durch sein Areal läuft und anderen die Farbkugeln um die Ohren knallt- gut so Irre gibt es immer, die diese Strategie verfolgen, dass dann aber auch nur einmal

kleine Geschichte zum Paintball:

Der Anfang:
Als man mich das erste mal gefragt hat ob ich mal mitspielen will habe ich auch gedacht:"hmmm das ganze ist doch bisschen kindisch....". aber was man nicht erlebt hat kann man auch nicht beurteilen.
Schon nach den ersten 5 Minuten hat sich das gewandelt. Denn ich wollte zuerst einmal wissen, wie schmerzhaft so eine Farbkugel ist. Gesagt getan, 10 Meter Entfernung, ein Schuß, ein Treffer, ein blauer Fleck , ist auszuhalten aber nicht gerade empfehlenswert für wehleidige .

Das Spiel:
Gut, wir spielten dann in zwei 4er-Teams. Das Ziel war es mit möglichst wenig Verlusten von Teamspielern die Flagge des Gegners einzunehmen. Das Spielfeld hatte ein Radius von ca. 300 Meter und die Flaggen lagen jeweils im Süden und Norden. Also hatte man erst mal ca. 600 Meter, die man unbemerkt hinter sich bringen musste. Klingt ja nich sehr schwer nur wer schon mal in einem Wald durchs Unterholz geschlichen ist weiß wovon ich rede - da ist nix mit mal schnell leise 50 Meter weiter gehen.
Nach dem ich 200 Meter vorangekommen war hörte ich einzelne Schüsse aus der Entfernung. "Wunderbar", dachte ich, dann wird es hier sicher ruhig sein. Also bin ich erstmal unbekümmert aufgestanden und Richtung Ziel marschiert (falls die Richtung überhaupt stimmte ). Wuschhhhh- schon zischte die erste Kugel über meinen Kopf weg
Erstmal wieder auf den Boden zurück, keiner zu sehen, nix wie weg hier....
Beine in die Hände genommen und erstmal zum nächsten Gewächs-Äste-Blätter-Dingensberg gerannt. So langsam stieg das Adrenalin hoch. Aber es war immer noch niemand zu sehen. Immer wieder knackte es aus verschiedenen Richtungen, aber da es ein sehr dichter Wald ist konnte man nicht besonders weit sehen.
Nach ein paar Minuten war ich mir sicher, dass niemand mehr in Reichweite ist und so bin ich im Zickzack weiter nach vorne bis ich endlich zu der kleinen Waldlichtung kam. Hier sollt anscheinend immer jemand sein ob "Freund oder Feind". Da sah ich auch schon meinen Kumpel aus dem GegnerTeam hinter einem Baumstumpf knieen und er hatte mich nicht mal bemerkt. Zack, hatte er jetzt nen schönen blauen Fleck an seinem Allerwertesten (das war nicht beabsichtigt aber trotzdem nett wie er dann auf und ab hopste)
Dafür hatte ich auch sogleich ne Kugel im Rücken. Also laut "Treffer" gerufen und zurück zum Hauptreffpunkt.

im Nachhinein:
Beim Paintball geht es um viel mehr als nur jemand mal schnell (was schon gar nicht geht) "abzuknallen" und es ist sicher genauso anstrengend, wie eine Stunde im Fitness-Studio.
Man muss sich hier Strategien überlegen, eine schnelle Reaktion haben, braucht eine gute Ausdauer und muss auch diszipliniert sein. Es gibt natürlich auch bestimmte Regeln, die man einhalten muss.
Nur wo betseht jetzt der Unterschied zwischen Paintball und Sportarten wie boxen, judo oder Karate? Da wird im eigentliche sinne auch nur versucht den Gegener Platt zu machen durch bestimmte Vorgehensweisen.
Warum regen sich Leute auf wenn man Paintball als Sport bezeichnet aber so Sachen wie ein sportfischen sind ok?