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28. December 2002, 23:42   #1
whisper
 
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Registriert seit: October 2002
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Das Leben eben

"Seit du
nicht mehr
da bist
vermisse ich
auch mich"
H.C.Neuert


Genau das trifft es, was mir seit Jahren so schwer macht, mir selbst zu trauen.


Lieber Jo, zu Deinem 20. Geburtstag hab ich all meine Gedanken wieder bei Dir.
In diesem Jahr ist es anders, wenn ich all die letzten Jahre an Deinem Todestag und heute keine Dienste machte, übernahm ich den heutigen für eine Kollegin.
In den letzten Tagen begannen sie immer ähnlich, morgens zündete ich eine Kerze für Dich, holte Fotos hervor und tauchte ab in Erinnerungen und war für niemanden erreichbar.
Da ich heute aber auf der Arbeit war, komme ich erst jetzt dazu, die Kerze brennen zu lassen. Meine Gedanken waren dennoch bei Dir und bei allem, was in diesem Jahr war.
Stell Dir vor, in diesem Jahr bin ich Großmutter geworden. Dein Bruder hat einen Sohn.
Ich schaue ihn an und mein Herz möchte ihn grüßen und kosen und doch habe ich vor dieser Zärtlichkeit so sehr Angst.
Angst habe ich auch immer vor Nähe und anderer Zärtlichkeit, weil sie eben vergänglich ist. Das habe ich auch in diesem Jahr gespürt.
Trotzdem bereitet es mir Freude an Dich zu denken, an jede Stunde mit Dir und wenn ich wieder auftauche, überwiegt sie. Die Freude Dich gehabt zu haben und ich bin wieder ein Stückchen näher bei mir und bei Dir und bei allen anderen. Deine Mam


Du fehlst so sehr.