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7. January 2003, 15:13   #10
Claro*
 
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Hi Jupp!

Bei uns ist es zwar nur eine Tochter, aber die Gepflogenheiten sind ähnliche. Auch meine LF hortet - speziell die PET-1/2Literflaschen mit dem "komischen" Zieh-drück-Verschluß - zu diesem Zweck. Sie werden auch immer wieder ausgewaschen und erst nach vielmaligem Gebrauch entsorgt.

Aber diese - vom Gedanken der allgemeinen Wiederverwertung her - "Einweg"-Verpackungen haben nun mal keine lange Lebensdauer, sie sind mechanische weniger stabil als entsprechende PET-Pfandflaschen. Und das müßten sie aber bei einer industriellen Mehrfachverwendung sein - schon wegen das Transportes und vor allem wegen der Reinigung! Wer schon mal erlebt hat, wie beim Getränkeabfüller gereinigt wird bzw. in welchem Zustand so manche Bier-Glasflasche zurückkommt ... der würde wahrscheinlich sehr rasch auf Einweggebinde zurückgreifen.

Überhaupt die Glasflaschen! Teuer in der Produktion, teurer (als z.B. PET-Flaschen) im Transport UND im Rücktransport, kostspielige Reinigung (und wenn trotz dreimaliger Reinigung noch immer eine Verschmutzung erkannt wird, so wird auch die Glasflasche entsorgt) sowie auch keine Garantie auf vielmaligen Wiedergebrauch. Alles in allem scheint kein Weg am Einweggebinde vorbeizuführen. Die Frage ist eben - und da muß man jedem umweltbewußten Verbraucher Recht geben - wie man am einfachsten, gerechtesten und kostengünstigsten für einen möglichst hochprozentigen Rücklauf sorgen kann.

Und gerade da sehe ich die Problematik, wenn man die Hauptlast auf den Einzelhandel abwälzen möchte. Ich selbst war bis Mitte vergangenen Jahres ein solcher Einzelhändler und habe viele Jahre lang erleben dürfen, wie die aufgebürdeten Lasten immer noch mehr und noch drückender wurden. Wenn ich da nur an die €-Umstellung und an die doppelte Preisauszeichnungspflicht denke! Nein, der Einzelhändler ist ein armes Schwein, muß sich gegen Handeslketten behaupten (was er letzten Endes nur in einer Marktnische kann) und darf womöglich (siehe Ladenschlußdebatte) 20h am Tag im Geschäft darauf warten, daß jemand alte Weißblechdosen zurückgeben möchte, die er bei Aldi (hier Hofer) oder Lidl oder Schlecker oder oder gekauft hat. Ich bin für meinen Teil jedenfalls froh, diese Ära nicht mehr mitmachen zu müssen und habe ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorgezogen!

Aber zweifelsohne hat die Pfandeinführung in der BRD auch für eine Wiederaufnahme der Diskussion in Österreich geführt und das ist gut so, denn irgendwann in naher Zukunft muß das Thema einer Lösung, die auch eine breite Unterstützung findet, zugeführt werden.

Auch ist es ein alter Hut: Alles, was in der BRD Platz greift, kommt 5 Jahre später auch zu uns - aber nur zu 20%! Und damit können wir Österreicher recht gut (bisher) leben!