Einzelnen Beitrag anzeigen
23. January 2003, 08:27   #7
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
@miaou
hehe, die Sache mit den Algen hört sich plausibel an, ist es aber letztlich nicht.

Die erfolgreichste Gruppe von Lebewesen sind zwar bis heute die Einzeller, wenn man es an der Biomasse misst, allerdings haben einige aus dieser Gruppe es verstanden, die Chancen auf Weitergabe ihrer Gene zu verbessern, indem sie zunehmend komplizierte Verpackungen gewählt haben, die allerdings nach Erfüllung ihrer Funktion, überflüssig wird.

Es sei denn - man bevorzugt einen anderen Denkansatz. Nämlich den, dass es neben der Evolution per Gentransfer noch eine weitere gibt. Die Evolution per Kommunikation. Dann, aber nur dann, macht ein Leben nach erfolgreicher Entlassung der Nachkommen in die Welt, Sinn.

Mit dieser Denkweise könnte man sogar die Existenzberechtigung kinderloser Grundschullehrer belegen, denn sie geben zwar nicht ihre Gene weiter, aber ihr Gedankengut. Und die Zukunft wird immer mehr die Gewichtung in Richtung kollektiven Wissens verschieben und der reine Gentransfer nimmt an Bedeutung ab.

Nach dieser Lesart ist es unwichtig, ob Einstein körperliche Nachkommen hatte - er hat einen Teil seiner Denkweise und seiner Ideen einbringen können in den Wissenspool der Menschheit. Allerdings hätte er nach Anerkennung seiner Thesen auch genausogut das Zeitliche segnen können, es hätte kaum einen Unterschied gemacht.

@Lucy
Die Lebenserwartung eines einzelnen Menschen hat sich so gut wie nicht gewandelt, im Laufe der Jahrtausende. Wir sollten nicht vergessen, dass es auch schon in Rom oder in Ägypten Menschen gegeben hat, die die heutige durchschnitlliche Lebenserwartung übertroffen haben.

Was wir geschafft haben, ist, dass wir äussere Einflüsse besser in den Griff bekommen haben. Damit erreichen wir es, dass ein Gutteil mehr Leute als früher, dieses genetisch vorgegebene, Lebensdauerpotential ausschöpfen können.

@Claro*
hmm, Claro, jedes Lebewesen greift in die Natur ein. Das ist kein Privileg des Menschen. Unser Privileg ist, dass wir wenigstens darüber reflektieren können und daher als erste die Chance haben, weitgehend selbstbestimmt zu handeln.

Über die Gefährlichkeit dieser Eingriffe kann man streiten. So gab es doch im Laufe der Erdgeschichte einige schwerwiegende Eingriffe von aussen. Ich meine damit z. B. die Katastrophe / Katastrophenverkettung, die zum Aussterben der Dinosaurier geführt hat.

Dieses Massenaussterben an der K/T-Grenze (Kreide/Tertiär), warscheinlich initiiert durch einen Meteoriteneinschlag im mexikanischen Yukatan, ist zwar das präsenteste, nicht zuletzt wohl durch die zeitliche Nähe und das Verschwinden so imposanter Tiere wie Dinosaurier es wohl waren, jedoch bei weitem nicht der einzige Fall und schon lange nicht der tiefste Eingriff. Dieser zweifelhafte Rekord gehört bisher noch dem Ereignis, dass die Grenze des Perm zur Trias markiert = P/T-Grenze. Dort starben bis zu 95 % aller maritimen Lebenformen aus. Kurz zum nachlesen.

Na und? - die Erde, als Gesamtorganismus betrachtet, hat es trotzdem weggesteckt. Sie würde auch den Untergang der Menschheit wegstecken. Sie hat noch Zeit genug, was vernünftigeres zu produzieren und aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.