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14. February 2003, 22:19   #1
whisper
 
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Registriert seit: October 2002
Ort: Berlin is`n Dorf
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Salz auf unserer Haut

Da such ich nach einem geeigneten Platz um ein paar Worte zu finden für etwas was mich einfach ganz wortlos sein läßt.....möchte sie finden, weil ich andere ja auch fand.

Für die, die sich fragten.......ja, genial und ich - wir mögen einander, sehr, vielleicht sogar zu sehr. Und dann ist da noch das Leben, daß einen manchmal ganz anders leben läßt als man möchte.
In lichteren Momenten schafft dieses Leben auch ein Lächeln - he, Du Staubkorn unter Körnern........aber in den stillen Momenten folgt dem Wundern eine Traurigkeit.
Entscheidungen sind gefragt, ich für meinen Teil habe mich entschieden, habe mich für mich entschieden.
Was und wie und überhaupt genial entscheiden wird, weiß ich nicht.......ich weiß ja, wo er jetzt ist und ich weiß, daß es ihm gut geht........

Da hab ich vor kurzem wem genatwortet und genauso sehe ich das, wieder ein Teil von mir:

By me.........
Da hängt mir manchmal so einiges nach, Worte bilden Sätze, Sätze bauen sich zu Fragen......
So war es auch mit Deiner Anmerkung xxxxx.......he, nicht das es mich jetzt in Konflikte stürzt, aber es bewegt mich doch. Und ich schreibe es nicht nur für Dich.

Warum denn nicht Gefühle beschreiben, warum nicht die, die einen verzweifeln lassen, zweifeln lassen, aufbegehren lassen, weinen lassen........
Für mich selbst kann ich sagen, daß ich eher dazu neige, alles still zu fühlen, kann es selten in die Welt schreien - weder Glück noch Leid. Bin eher die, die sich dann immer zurück zieht.
Schreiben ist für mich ein Sprachrohr geworden......
Ich glaube eher, daß wir zum Glück, einem Prozeß der Veränderungen unterliegen. Was ja eigentlich selbstverständlich ist, wenn wir uns die Dialektik anschauen. Jedem Bereich des Lebens, des Seins wird Veränderung zugeschrieben, wenn wir körperlich wachsen, dann ist auch alles ok, auch wenn wir fachliches Wissen anhäufen. Jeder ist begeistert, wenn die Hosen nicht mehr passen oder wir eine 2.Sprache erlernen. Wenn wir funktionieren eben..........
Aber wenn die Hülle für die Seele nicht mehr paßt, meckern viele rum, so daß wir uns schlecht fühlen. Sicherlich weil diese Veränderung so absolut einschneidend ist, weil sie uns in unserer Gesamtheit so verändert, positiv wie auch negativ. Man schiebt es lieber weg, wenn man andere fühlen sieht, denn sonst müßte jeder für sich über sich selbst nachdenken. Und weil das zu Ungleichgewichten führen könnte, ist dieser ganze Prozeß mit viel negativen Stimmungen behaftet. Es ist ja auch nicht nur super toll, denn es tut einfach so weh, zu merken, daß man einer Beziehung entwachsen, einer Verletzung erlegen ist.
Ich habe es ja auch lange negiert, versucht meine Wünsche, Träume und Ziele für mich wegzudrücken, aber es ging ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr. Als ich gemerkt habe, wie gut es mir geht, wenn ich nachgebe und das tue, was ich eigentlich schon immer tun wollte, kam so etwas wie ein Schneeballeffekt. Es war ein unbegreifliches Gefühl von Ausgeglichenheit, Freude, Freiheit und Zufriedenheit, denn ich habe nur dieses eine Leben.
Es wurde mir bewußt, was ich all die Jahre, ob bei den Eltern, in der DDR, in der Schule, mit Ehemann, durch die Kinder und letztlich durch mich selbst und Freunde, die es nicht besser wußten oder genau so ängstlich waren wie ich, an Enge und Begrenztheit zugelassen habe und zulassen mußte? Ich habe das Leben immer geliebt, nun spüre ich es in all seinen Facetten und weiß, das gehört zum Leben.
Ich wehre mich dann aber auch gegen Schmerz.
ich wehre mich gegen Regeln. Es gibt genug davon, an die ich mich halten muß, um zu leben. Das Atmen, Schlafen, Urinieren..........

Da kommt eben manchmal dabei heraus, wenn man sich für die Anatomieklausur der Formatio reticularis - den Gehirnlappen - widmen soll. Der Dozent sagte: Faszination Gehirn. Ich meine, warum haben wir denn nicht nur den Pawlowschen Reflex - warum ist das alles so vielschichtig? *gg*


Nee, nee - da les ich dann woanders von der "neuen Zeit der Zärtlichkeit" - die Sehnsucht kehrt zurück? Nee, sie war doch immer da. Und immer wieder gab es Menschen die ihr Innerstes nach Außen tragen konnten. Why not?
Empfindsamkeit in meinem Herzen........?
Ohne all das hätte ich so vieles nicht ertragen, den Mißbrauch durch meinen Vater, den Vorwurf meiner Mutter - ich sei selbst schuld - und ich war ein Kind! - den Tod meines jüngsten Sohnes, den Tod meines Liebsten, den Toder einer Freundin - irgendwann angefangen niemanden so recht zu vertrauen. Zu sehen, daß es reicht, daß es einem gut geht. Aber glücklich sein? Ja, das will ich und wenn es auch weh tut, manchmal.
Und - ich weiß, dies alles ist im Angesicht des Weltenrades nichts - aber für mich selbst sehr viel. Denn das ist ein Teil von mir, sind meine Gefühle.........und ganz simpel, Du hast ja auch recht - nur lebt es sich wohl mit den glücklichen leichter.............

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.....aber die anderen sind eben auch da und manchmal sind sie wie Salz auf unserer Haut. Da funktioniere ich nicht, wie es andere von mir erwarten. Sondern in meinem Rhythmus. Es ist mein Tanz.........



.......Manchmal, da halt ich`s selber nicht aus
und flüchte in mein Seelenhaus.
Nicht alles hab ich gefunden, das stelle ich fest,
Deine Sicht ist es, die mich nachdenken läßt.

Ist es Moral oder meine Pflicht -
etwas zu sagen oder auch nicht.
Ich hab doch auch nicht die Weisheit mit Löffeln
gefressen,
und werde dennoch von anderen gemessen. ...... by me