Sophie Scholl
Huldigung
Sophie Scholl in der Walhalla
Am 60. Jahrestag ihrer Hinrichtung durch die Nationalsozialisten ist die Widerstandskämpferin Sophie Scholl in der Walhalla bei Regensburg mit einer Büste geehrt worden.
Damit werde in der Ruhmeshalle in Donaustauf stellvertretend der gesamte Widerstand gegen die Hitler-Diktatur geehrt, sagte der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) bei dem Festakt zur Aufstellung des Denkmals.
Das von dem aus Furtwangen im Schwarzwald stammenden Künstler Wolfgang Eckert erschaffene Scholl-Denkmal ist die 127. Marmorbüste in der Gedenkhalle für bedeutende Persönlichkeiten des deutschen Kulturraumes. Ergänzend zu der Marmorbüste wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an alle Widerstandskämpfer enthüllt.
Gedenktafel für alle Widerstandskämpfer
„Im Gedenken an alle, die gegen Unrecht, Gewalt und Terror des Dritten Reichs mutig Wiederstand leisteten“, steht darauf. Damit wurde erstmals seit der Eröffnung der Walhalla vor mehr als 160 Jahren wieder eine Gedenktafel in dem Monumentaldenkmal angebracht.
Sophie Scholl war als Mitglied der Gruppe „Weiße Rose“ am 22. Februar 1943 zusammen mit ihrem Bruder Hans und dem gemeinsamen Freund Christoph Probst wegen des Verteilens von Flugblättern in der Münchner Universität hingerichtet worden. Später wurden weitere „Weiße-Rose“-Mitglieder von den Nazis ermordet. Heute erinnern in ganz Deutschland mehr als 170 nach den Scholl-Geschwistern benannte Schulen und andere Institutionen an die Widerstandsgruppe.
Einsatz von Hildegard Hamm-Brücher
Die „Weiße Rose“ habe in der Erinnerung an den Widerstand immer eine besondere Rolle gespielt, sagte Stoiber. Die Mitglieder der Gruppe hätten gewusst, was viele wussten. „Aber sie waren nicht bereit, wegzuschauen und die Augen zu verschließen.“ In der Persönlichkeit Sophie Scholls werde die ganze Tragik aber auch die Bedeutung des Widerstands offenbar.
Bereits seit Jahren hatten sich Prominente immer wieder für die Ehrung von Sophie Scholl in der Walhalla eingesetzt. 1998 machte sich zunächst die Politikerin Hildegard Hamm-Brücher für das Denkmal stark. Zwei Jahre später beantragte schließlich die bayerische SPD-Landtagsabgeordnete Hildegard Kronawitter offiziell eine Büste für die mit 21 Jahren hingerichtete Widerstandskämpferin.
(sueddeutsche.de/dpa)
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