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'Star Trek'-Ableger "Enterprise" startet in Deutschland
Cpt. Archer (Mitte unten) und seine 'Enterprise'-Crew
Foto: UPN
Mehr als hundert Jahre vor Captain James T. Kirk reist «Enterprise»-Kommandant Jonathan Archer mit seiner Crew durchs All. Sat.1 zeigt die erste Staffel der fünften «Star Trek»-Serie.
Ein Popsong! Sowas war nun wirklich nicht zu erwarten. Und dennoch beginnt «Enterprise», der neueste Ableger der «Star Trek»-Reihe, mit einem Popsong, der vom Traum erzählt, ins Unbekannte zu reisen. Dazu werden nicht etwa ferne Planeten oder interstellare Raumstationen gezeigt, wie es bisher im Vorspann der «Star Trek»-Sequels üblich war – sondern ein Schiff auf den Wogen des Ozeans, Flugversuche mit einer Propellermaschine und ein Raumschiff der Nasa.
Mit all diesen Fahr- und Flugzeugen ist die Menschheit einmal dahin vorgedrungen, wo vorher noch kein Mensch gewesen ist. Und allesamt tragen sie sichtbar den Namen «Enterprise», so wie das Raumschiff von Captain Jonathan Archer (Scott Bakula). Damit ist die Botschaft der Serie auch schon überdeutlich ausgewalzt: Es geht mal wieder um's Entdecken. Darum, fremde Gebiete zu erkunden und neue Völker kennen zu lernen.
113 Jahre vor Kirk und Spock
Dabei ist «Enterprise» als vierter Serien-Neuling nach «Raumschiff Enterprise» aus dem Jahr 1966 kein gewöhnlicher Aufguss des bisherigen «Star Trek»-Universums. Anders als «Next Generation», «Deep Space Nine» und «Voyager» spielt «Enterprise» nämlich in einer Zeit vor den Abenteuern der bisherigen «Star Trek»-Pioniere William Shatner als Captain James T. Kirk und Leonard Nimoy als Mr. Spock.
Fortschritt mit Warp 5
Die neue, alte 'Enterprise', Modell NX-01
Foto: Web
Im Jahr 2151 ist daher alles ein bisschen anders als die Trekkies es bisher gewohnt waren: Die Sternenflotte wurde gerade erst gegründet, der Völker- und Planetenbund, die Föderation, existiert noch gar nicht, die Beam-Technologie steckt noch in den Anfängen, und die Menschen sind gerade dabei, sich von einer Jahrzehnte lange Bevormundung durch das Volk der Vulkanier freizumachen.
Geschehen soll das mit der Entwicklung des Warp-5-Antriebs, der Raumschiffe schneller reisen lässt, als jemals zuvor, und mit dem die Menschen ohne Hilfe der Vulkanier das All erkunden können. (Zum Vergleich: Kirk und Co. sind später mit einer Geschwindigkeit bis zu Warp 12 unterwegs.)
Die Fertigstellung des neuen Antriebs ist der Ausgangspunkt für «Enterprise» – und zugleich der Start des Kommandos von Captain Archer, der im Pilotfilm nur wenige Tage Zeit hat, sich eine Crew zu suchen, mit der er den ersten Flug des «Enterprise»-Modells NX-01 bestreiten will. Archer soll trotz Gegenwehr der Vulkanier einen verwundeten Klingonen zu seinem Heimatplaneten zurück bringen und damit die erste Begegnung der Menschen mit dem Kriegervolk bewerkstelligen. Und das ist eine Reise mit Hindernissen.
Erste Klingonen-Begegnung
Mit dabei sind die vulkanische Wissenschaftsoffizierin T'Pol (Jolene Blalock), Chefingenieur «Trip» Tucker (Connor Trinneer), Kommunikationsoffizierin Hoshi Sato (Linda Park) und der taktische Offizier Lt. Commander Malcolm Reed (David Keating).
Gewohnte «Star Trek»-Ästhetik
All das hört sich eigentlich recht viel versprechend an, zumindest wenn man sich schon vor «Enterprise» mal für «Star Trek» interessiert hat. Kaum ist der Vorspann vorbei, passt sich der mit «Aufbruch ins Unbekannte» betitelte Serienstart allerdings sofort der «Star Trek»-Ästhetik an, die man bereits aus den bisherigen Spin-Offs kennt. Ob nun hundert Jahre früher oder später – die moderne Tricktechnik lässt «Star Trek»-Raumschiffe eben immer aussehen wie «Star Trek»-Raumschiffe.
Kaum gestartet, schon in Schwierigkeiten: Cpt. Archer (r.)
Foto: Web
Auch die auf knapp 90 Minuten gestreckte Geschichte birgt nur wenig Überraschungen und hätte in der Hälfte der Zeit erzählt werden können. Schade eigentlich, zumal den neuen Charakteren vorerst nur wenig Möglichkeit gegeben wird, sich über altbekannte Verhaltensmuster hinaus zu entwickeln. Da gibt es eine kritische, eigentlich aber loyale Vulkanier-Offizierin, einen Captain, der sein Leben jederzeit für eines seiner Crewmitglieder riskiert, und einen lustigen Arzt mit eigenartigen Behandlungsmethoden. Kennt man schon.
Kein Science-Fiction-Highlight
Gut, ließe sich einwerfen, das muss so sein. Die Fans erwarten so was. Bloß besonders spannend ist das eben nicht. Natürlich muss man zugeben: Der «Enterprise»-Auftakt ist kein schlecht gemachtes Fernsehen und sogar etwas düsterer geraten als seine Vorgänger. Ein neues Science-Fiction-Highlight ist dabei aber nicht herausgekommen.
Bleibt abzuwarten, wie sich Captain Archer und sein Team in Zukunft auf ihren Entdeckungsreisen mit der neuen, alten «Enterprise» behaupten. Hoffentlich nicht ganz so aggressiv, wie die derzeitige amerikanische «Entdecker»-Generation. Die hat ihre Streitkräfte bekanntlich gerade an den Golf verlegt und die Crews ihrer Flugzeugträger in Kriegsbereitschaft versetzt. Einer davon hat einen ganz besonderen Namen.
Er heißt «USS Enterprise».
Sat.1 zeigt den Pilotfilm von «Enterprise» am Samstag, 15. März 2003, um 20.15 Uhr. Die 24 regulären Folgen laufen ab dem 21. März immer freitags um 20.15 Uhr.
Quelle: www.Netzeitung.de
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