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28. March 2003, 19:36   #1
Lucy
 
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Geschichten zum Krieg

Ich mag keinen Krieg live im TV. Ich finde diese Art des Voyeurismus ein bisschen pervers. Dennoch ist dieser Krieg auch für mich gegenwärtig. Merkwürdig, dass mir eine Sache heute erst aufgefallen ist. Und seit ich es bemerkt habe, achte ich unwillkürlich darauf und es rührt mich auf seltsame Weise. Bei uns gibt sehr viele amerikanische Autos auf den Strassen. Am Steuer dieser Wagen sieht man fast nur noch Frauen. Und zu diesen Frauen gehören Kinder. Ich denke sie haben Angst.

Dazu passt das Interviev eines verwundeten Marine, der im Hospital in Deutschland behandelt wird. Sie fuhren auf eine Brücke zu und stoppten. Auf der Brücke hielten sich ein paar Zivilisten auf. Er hätte ein ungutes Gefühl verspürt und im gleichen Moment sei eine Rakete auf ihr Fahrzeug zugeflogen. Es wäre wie im Film gewesen und er dachte sterben zu müssen. Durch die Explosion wurden sie aus dem Fahrzeug geschleudert. Er rappelte sich auf und suchte unter der Brücke Schutz, um sich seine Wunden zu verbinden. Aber dort standen ihm plötzlich vier Iraker gegenüber. Sie trugen sehr viele Waffen am Körper und ...sie ergaben sich. Sie ergaben sich einem verwundeten einzelnen Amerikaner...

Er sei nach Irak gegangen um dem amerikanischen Präsidenten zu helfen. Als er dort war, hat er gekämpft um seine Kameraden zu schützen. Seine Frau und seine Kinder seien ihm wichtiger als mit der Waffe in der Hand für sein Land zu kämpfen. Ich finde die Worte des Marine in das Mikrofon eines Reporters sehr viel mutiger als das Geplärre des Promi bei der Oskarverleihung.

Welche Begebenheiten gibt es wohl auf der anderen Seite zu erzählen? Wie mag es dort sein, wo die Bomben explodieren, deren Einschlag wir live im Fernseher beobachten können? Krieg ist unmenschlich und unfair...für alle Menschen.