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29. March 2003, 19:31   #11
Lucy
 
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Die Experten sind sich darüber einig, nicht einig zu sein Marena. Das fehlenden UNO-Mandat ist der Uneinigkeit dieser Organisation zuzuschreiben. Daran trägt auch Deutschland seinen Anteil. Ich erinnere einen Bundeskanzler, der lange bevor diese Frage zur Entscheidung stand, ein Statement mit Wir werden auf keinen Fall... begann, ungeachtet des weiteren Verlaufs der internationalen Debatte. Einig ist man sich hingegen in der Beurteilung, dass es sich um _keinen_ Angriffskrieg und auch um _keinen_ eindeutigen Verteidigungskrieg handelt. Ansonsten müsste bei ersterem der Generalbundeswalt gegen den Bundeskanzler tätig werden.

Angesichts solcher verhärteter Fronten konnte kein Konsens mehr gefunden werden. Mit solchen Aktionen stellt sich die UNO selbst in Frage, da der irakische Despot von einer Polarisation innerhalb der Staatengemeinschaft ausgehen konnte. Hätte man zu einem frühen Zeitpunkt mit _einer_ Stimme unmissverständlich auf die harten Konsequenzen hingewiesen, wäre diese Sache anders gelaufen. So hat Saddam alles auf diese Karte der Uneinigkeit gesetzt und er hat verloren. Als guter Verlierer hätte er seinen Platz räumen müssen, aber er zog es vor sein Volk zu opfern.

Die Gefahr eines Flächenbrandes in der arabischen Welt rührt auch von einer anderen Seite. Sollte im Irak die Trennung von Staat und Religion gelingen und auch die Installation einer demokratischen Regierungsform, dann könnte in den anderen Staaten, ausgehend vom Volk, ebenso der Wunsch danach wach werden. Das könnte der befürchtete Flächenbrand sein.

Weltmacht Nummer eins zu sein erzeugt naturgemäss in anderen Völkern Abneigung. Ich halte es für gewagt, hier von durchgängigem Hass zu reden. Abneigung oder Ablehnung hat mit Hass, wie von diesen Extremisten vorgetragen, nichts zu tun.