Das soziale Netz - unbezahlbar?
Schröders "grosser Wurf", der in der Hauptsache wohl an die "Pfründe" der Arbeitslosen geht, scheint das eigentliche Ziel, nämlich mehr Arbeit zu schaffen, nahezu vollständig ausser Acht zu lassen.
Wenn ich richtig informiert bin, sind ca. 4,5 Mio. Menschen in Deutschland arbeitslos gemeldet, demgegenüber stehen ca 1,3 Mio offene Stellen. Selbst wenn alle diese Stellen besetzt werden könnten (was illusorisch ist) aus dem Pool der Arbeitslosen, blieben immer noch 3,3 Millionen Arbeitslose übrig.
Diese Leute dazu zu zwingen, minderbezahlte Arbeit anzunehmen, bringt die jetzigen Arbeitsbesitzer, die sich bisher teurer verkaufen konnten, in ziemliche Schwulitäten. Sie sind, zumindest bei gleicher Qualifikation, die Arbeitslosen von morgen.
Ich bin schon dafür, dass es Unterschiede geben muss, ob jemand Sozialhilfe bekommt oder für seienen Broterwerb arbeitet. Ganz klar! Aber was im Moment passiert, ist rumdoktorei an vergleichsweisen Randerscheinungen, denn solange die vorhandene Arbeit mit riesigen Überstundenzahlen erledigt wird, solange bleibt ein riesiges Reservoir unausgeschöpft.
Warum man sich da nicht dran traut? Ja, es bräuchte eine Regierungsmannschaft samt Partei, die eben nicht auf das nächste Wahlergebnis spekuliert sondern wirklich tut, was notwendig ist, statt im 6. Jahr der Regierung mal so langsam in die Pötte zu kommen und die Gutachten aus dem ersten Regierungsjahr zu lesen.
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