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12. May 2003, 12:24   #2
niceguy
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Hihi, Herr Korrekt, da muss man ja einfach seinen eigenen Senf dazu geben

Der Trabbi besteht aus Plaste & Elaste zu 99 %, vom Motor mal abgesehen. In der heissen Sonne Afrikas würde das Zeugs herkömmlicher Machart ratz-fatz verrotten. Die Weichmacher würden, so schnell wie Moskitos stechen, entfleuchen und ein zartes Türenschließen hinterließe einen Haufen Plastik-Staub am Boden.

Gut, die Mechanik ist primitiv und man kann das Ding auch ohne spezialisierte Ausbildung reparieren, aber als besonders stabil ist der Trabbi nie angesehen gewesen. Alle Naselang ging da doch was kaputt.

Und weshalb die Entwickler des Trabbi mit Ihrem Technik-Know-How von vor zwanzig Jahren nun etwas Praktikables als Mini-Pickup für 3000 Euro auf die Straße stellen wollen, ist mir völlig unklar. Vermutlich eine verzweifelte Aktion zur Rettung der Sachsenring.

Wenn man sich die afrikanischen Naturpisten anschaut, dann müsste der Neo-Trabbi-Pickup-Fahrer so eine Art Schleppnetz hinter sich her ziehen, um die abgefallenen Teile automatisch wieder einzusammeln. Und bei jedem Schlagloch oder einer Welle der Wellbrettpiste würden die Insassen ständig mit der Karosserie in Kontakt kommen, eher schmerzhaft vermutlich.

Im Ernst, für solche Länder wären durchaus einfache, robuste Fahrzeuge wünschenswert. Allerdings sollte man ein Mindestmaß an Öko-Verträglichkeit von Abgasen und Materialien nicht vernachlässigen.

Z.B. in Europa entwickelt, in Afrika montiert zu verträglichen Preisen. Aber selbst die werden sich nur sehr wenige leisten können.

Die finanziellen Möglichkeiten zur marktreifen Entwicklung derartiger Fahrzeuge sehe ich nur bei großen PKW-Konzernen. Für die sind Zweit- und Drittweltmärkte schon interessant. Der insolventen Sachsenring traue ich das nicht zu, trotz Hilfe von Design-Studenten.