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13. June 2003, 13:36   #3
wildkatze012000
 
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Na das ist doch mal einer auf meiner wellenlänge dafür hab ich jetzt auch noch was für dich hier bitte lese mal extra für dich

Der Boss rockt, das Stadion tobt
Rock-Legende: 40 000 Fans feierten Bruce Springsteen in der AOL-Arena in Hamburg

Von Heinrich Oehmsen

Hamburg - Ein junger Mann verkauft Operngläser im Oberrang der AOL-Arena. Nicht gerade das übliche Accessoire für ein Rockkonzert, aber das Publikum von Bruce Springsteen ist schon etwas in die Jahre gekommen - und bequem geworden. Was man vom "Boss" nicht sagen kann. Der 53 Jahre Sänger und Gitarrist strotzt vor Energie, immer noch. Seit
Jahrzehnten eilt ihm der Ruf voraus, ein ehrlicher, hart arbeitender Rocker zu sein, in der AOL-Arena stellt er es 22 Jahre nach seinem legendären Konzert mit der E-Street-Band im CCH wieder unter Beweis. Damals spielte er auf den Schultern eines kräftigen Fans stehend Gitarre. Aber auch heute zählt dieser Mann noch lange nicht zum alten Eisen.

Um 20.14 Uhr stapft Springsteen ganz allein auf die gigantische Bühne, in der Hand eine zwölfsaitige Akustikgitarre. Mit einer orientalisch anmutenden Version von "Born In The USA" beginnt er den Abend. Das Publikum klatscht, johlt und pfeift vor Begeisterung. Doch die Solonummer ist nur kurzes Warmspielen für eine fast dreistündige Show. Als die E-Street-Band zu den Instrumenten greift, rollt ein Rockgewitter über die 40 000 Zuhörer. Bruce Springsteen ist "on fire".

"The Rising", der Titelsong seines jüngsten Albums, folgt. Mit diesem Werk zeigte sich Springsteen in der Folge des 11. September als amerikanischer Patriot. Angetrieben vom unermüdlichen Max Weinberg am Schlagzeug, der der Show im Gegensatz zu den Rockarbeitern am Bühnenrand den nötigen Schuss modische Eleganz gibt, feuert die E-Street-Band jetzt einen Kracher nach dem anderen ab. Auch ohne Pyrotechnik und anderen Schnickschnack. Clarence Clemons spielt immer noch Saxophon, als hätte er das Lungenvolumen eines finnischen Skilangläufers. Und am Bühnenrand ackern Springsteen und seine Gitarristen Little Steven und Nils Lofgren.

Auf den hochauflösenden Videoleinwänden zu beiden Seiten der Bühne ist selbst in den entlegenen Winkeln der Arena zu erkennen, wie Springsteen die Augen zusammen kneift und die Zähne fletscht, wie die Adern an seinem Hals hervortreten. Rock'n'Roll, wie er ihn liebt, ist echte Arbeit - und Springsteen immer noch seine Verkörperung. Doch es gibt auch ruhige Momente an diesem Abend: wenn er mit seiner Ehefrau Patti Scialfa im Duett "Empty Sky" singt. Aber viel mehr Spaß scheint es Springsteen zu machen, wenn er zeigen kann, wie fit er ist. Bei "Waiting On A Sunny Day" klammert sich mit den Füßen nach oben an den vorsorglich festgeschraubten Mikrofonständer, in nächsten Moment rutscht er auf Knien etwa 20 Meter weit über die glatte Vorbühne. Das ist genau das, was sein Publikum sehen will. Das weckt Erinnerungen an die CCH-Show, als er auf den Lautsprecherboxen herumturnte, mit seiner Gitarre ins Parkett hineinlief und umringt von Fans im Gang spielte.

Inzwischen hält es auch auf den Rängen niemand mehr auf den Sitzen. "Das ist die geilste Springsteen-Show, die ich je gesehen habe", sagt Nico Thoms (43) aus Harburg, der immerhin schon zwölf Konzerte mit dem "Boss" erlebt hat. Bei "Badlands" aus dem Frühwerk "Darkness On The Edge Of Town" aus dem Jahr 1978 klatscht fast jeder im Rund mit den Händen über dem Kopf. "Bruce! Bruce! Bruce!" skandieren die Fans, "Hamburg! Hamburg!", brüllt der "Boss" zurück. Der Regen ist vergessen, Springsteens Hemd ist genauso klatschnass wie die derjenigen unten im ungeschützten Innenraum - allerdings vom Schweiß. Weiter geht die Tour de Force mit "Out In The Streets", bis es zur ausführlichen Vorstellung jedes Musikers kommt, der an diesem außergewöhnlichen Konzertabend (Stargast für "Hungry Heart" im Zugabenteil: Wolfgang Niedecken von "Bap") dabei war. Es scheint so, als wären Bruce Springsteen und die E-Street-Band immer noch das Maß aller Dinge. Nichts da vom Langweiler, in dem kein Feuer mehr brennen würde. Mancher junger Musiker wäre froh, wenn er die Energie dieses Bühnenvulkans in sich hätte.

Hamburger Abendblatt - 13.06.2003

12.06.2003

Der Boss heizt in Hamburg auch mächtig ein. 40 000 Fans feiern Bruce Springsteen in der AOL Arena. Wolfgang Niedecken war Special Guest bei "Hungry Heart". Das Setlist findet Ihr


Songs die er in Hamburg in der AOL Arena Spielte
Mit Zugaben



12.06.2003 - AOL Arena, Hamburg
Born in the USA
The Rising
Lonesome Day
The Ties That Bind
Atlantic City
My Love Will Not Let You Down
Empty Sky
You're Missing
Waitin' on a Sunny Day
You Can Look (But You Better Not Touch)
No Surrender
Worlds Apart
Badlands
Out in the Street
Mary's Place
Downbound Train
Racing in the Street
Into the Fire
Tenth Avenue Freeze-Out
Hungry Heart (mit Wolfgang Niedecken)
Bobby Jean
Ramrod
Born to Run
Seven Nights to Rock
My City of Ruins
Land of Hope and Dreams
Dancing in the Dark