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10. July 2003, 16:03   #1
Maggi
 
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Des Kanzlers Urlaubspläne

müssen wohl umgeordnet werden. Nach kritischen Äußerungen des italienischen Tourismusministers Stefano Stefani will Schröder nämlich nicht nach Italien.

Und wie der König tut es auch das Gefolge nach: Durch das Sieb der Bildredaktion ist durchgesickert, dass SPD-General Scholz auch nicht fahren will. Der eine oder andere mag vielleicht eine Parallele zu Akareyon und mir entdecken, aber: was nun eher demonstrativ gemeint war, wird langsam aber sicher zur Volkskrankheit. Oder doch nicht? Wird Deutschland auf sein Urlaubsland No.1 verzichten? Es bleibt wohl weiter spannend, denn laut einer Umfrage auf Spiegel.de schon. Drei Viertel der Befragten hält Schröders Absage für sinnvoll.

Derweil wird munter von beiden Seiten hin und hergehackt. Radiomoderatoren bezeichnen Stefano Stefani als einen politisch "Unfähigen", der in Italien wohl "Narrenfreiheit" hat und außerdem auch verlangt haben soll, "mit Kanonen gegen Flüchtlingsboote vorzugehen"

Doch zurück zur Umfrage. 75% wollen, dass Schröder nicht nach Italien fährt, und nur ein Viertel ist realistisch. Denn egal, was passiert, die Leidtragenden sind letztendlich die Mitglieder des Plebs. Ganze Orte, ganze Landstriche in Italien haben sich auf ausländischen Tourismus spezialisiert, und der kommt eben zu einem großen Teil aus Deutschland. Die sind sicher anderer Meinung - denn wenn die Touristen ausbleiben, darf sicher der eine oder andere Vermieter einpacken.

Was ich aber auch komisch finde, dass entschuldigungsmäßig keine Reaktion aus den südlichen Landen kommt. Beziehungsweise aus dem südlichen Land, denn Italien ist ja nur eins. So hat sich Staatschef Berlusconi zwar von den Aussagen seines Staatsdieners distanziert, aber er hat auch betont: "Eine Entschuldigung ist das nicht". Ganz zu schweigen von Stefano Stefani, der hat garnix gesagt. Außenminister Franco Frattini versucht währenddessen, die Situation zu klären. So sagte er: "Für mich war der Vorgang eigentlich vor zwei Tagen abgeschlossen. Wie dem auch sei, ich werde weiterhin nach Deutschland fahren."

Ciao,
Maggi