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13. July 2003, 09:59   #1
Maggi
 
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Quietscheentchens Weltreise


Als Versuchstier missbraucht: Quietscheentchen haben Land in Sicht


Was sich eigentlich wie der Titel eines schlechten Kinderbuches anhört, ist bittere Realität: 1992 plumpsten einige tausend Gummiquietscheentchen für Badewannenkaptäne ins Meer. Durch ihre Weltreise lernten Wissenschaftler viele wichtige Informationen über diverse Meeresströmungen kennen. Nun aber ist die Weltreise der Gummidinger vorraussichtlich zu Ende: LaNd in Sicht.

Nach Angaben des Spiegels und der dpa fallen jährlich 10 000 Container mit Frachtgut aus aller Herren Länder ins Meer - und gerade dieser hatte das Glück, aufzubrechen, sodass die Quietscheentchen in ihre wohlverdiente Freiheit schwimmen konnten.
Rettungsversuche wurden zunächst nicht unternommen, da das tragische Unglück bei einem Sturm auf höchster See geschah. Als dann schließlich die Entchen an London vorbei in den hohen Norden schwommen und sich dort teilten (ein Teil wurde den Angaben zufolge am Strand von Hawaii gesichtet), gab man die Rettungsversuche auf und gab sich den ärgerlichen Sturmrufen der weltweiten Tierschutzverbände hin.

Nachdem sie 1995 im Eis der Beringstraße eingeschlossen waren und vor sich hin fröstelten, wurden die stark ausgebleichten Entlein im Jahre 2000 vor Island gesichtet - ungefähr an der Stelle, an der einst der Luxusdampfer Titanic sank. Im Gegensatz zu diesem erwiesen sich die Entchen aber als ausgesprochen wettererprobt und tatsächlich als unsinkbar.

Nach der Ansicht von Umweltschützern zeigt dieses schockierende Beispiel menschlichen und technischen Versagens auf, wie verlorene Fracht, z.B. Öl oder Quietscheentchen im Meer treibt, bevor es irgendwo geborgen werden kann. Und wer sagte noch gleich, Wissenschaft könne keinen Spass machen?

Ciao,
Maggi