Die Romane der Scheibenwelt
Welcher Ungläubige meinte, die Welt wäre eine Kugel? Dabei weiß doch jedes Kind, dass die Welt eine Scheibe ist. Eine Scheibe, wie eine Pizza - mit Tomaten, Käse, Oliven - aber ohne Anschovis. Dazu fehlte Ihm, dem alleinigen Schöpfer der Scheibenwelt die nötige Kreativität. Die Sache mit den Anschovis erledigten später die Götter, die in ihrem Tempel auf den Spitzhornbergen hausen - und die Menschen unter ihrem Heiligen Hochsitz wuseln lassen, wie sie wuseln wollen. Schließlich haben die Götter eine Eigenart, die man nicht vergessen sollte: Ihr Bestehen hält sich an der Tatsache fest, dass die Menschen glauben, es würde Götter geben. Ein Produkt der Fantasie, was seine Begründung sicherlich wie alles andere auch, was auf der Scheibenwelt lebt, in dem thaumaturgischen Kraftfeld um die ganze Pizza der Welt findet.
Um die Frage des Seins wird natürlich auch auf der Scheibenwelt diskutiert. Zwar sind den Zauberern die Künste der Philosophie weitestgehend verschlossen - und die Zauberer sind nicht unglücklich deswegen. Aber es gibt immer wieder einige traurige Seelen, die sich kurz vor ihrem Ableben Gedanken machen: "Wozu das alles?"
Schließlich hat man sich darauf geeignet, dass es eine kleine Störung im Raum-Zeit-Kontinuum gegeben haben muss. Diese Theorie ist zwar umstritten, da einige Experten der Meinung sind, die Zeit habe mit dem Entstehen der Scheibenwelt ihren Anfang gefunden. Sie vertrauen auf die vermeintliche Erkenntnis, dass dem Schöpfer langweilig war. Woher sollte sonst Groß-A-Tuin, die gewaltige Sternenschildkröte, mit Kometeneis und Kratern (sowie vier Elefanten, die ihrerseits die Scheibenwelt auf dem Rücken tragen) auf dem Panzer, entstanden sein?
Wie dem auch sei. Tatsache ist, dass Terry Pratchett ein beeindruckendes und beeindruckend komisches Universum erfunden hat. Im Mittelpunkt steht (fast) stets die Magie (der Grund, warum sich das Licht der Scheibenwelt eher träge bewegt. Sirup wäre ein passender Vergleich) und die Abenteuer der Bewohner der Scheibenwelt mit ihr. So erlebt man die Geschichte eines unfähigen Zauberers, die eines Jungen, welcher der Gehilfe des Todes wird, eine kleine Revoluzzerin, die auf Emanzipation in Sachen Zauberern Wert legt, und sich mit ihrem Stand als Hexe nicht zufrieden gibt - und die Apokralypse, das Ende der Welt, hervorgerufen durch kreative Magie.
Eigentlich hatte alles angefangen mit diesem Thread auf dem ForenHotel. Es ging um Bücher, "die man lesen muss". Neugierig aufgrund diversen Empfehlungen der Scheibenwelt bestellte ich mir die ersten beiden Bände von Terry Pratchett - und ließ bis heute nicht mehr los. Mit diesen Büchern hat Herr Pratchett genau meinen Geschmack getroffen und einen durchaus willigen Käufer gefunden ;-) . Alles zu erklären, was in den Büchern geschieht, wäre viel zu viel - so bleibt mir nur ein:
Dringendst empfehlenswert!
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