Thema: Männertypen
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28. September 2001, 17:31   #9
Schatz
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Der Guru als Führer der Frauenhorde



Dieser Typ ist der lebendige Widerspruch. Er vereint männliche Kontrollsucht mit der Fähigkeit, weibliche Entgrenzungserfahrungen nachzuvollziehen. Die Gruppe, die er anführt, besteht meistens aus Frauen. Für Frauen stellt er eine große Versuchung dar. Sie besteht darin, dass er sich als Führer in das unwegsame Gelände der Jenseitserfahrung anbietet. Jenseits ist alles, was hinter der Grenze der Normalerfahrung liegt: der eigene Körper, das Bewusste und Unbewusste, das Gedächtnis oder die übersinnliche Welt.

Anders als Normalmänner haben sie keine Angst vor dem Chaos, also auch nicht vor ihrem eigenen Inneren. Solche Männer, da sie immer eine Gruppe anführen, gehören folglich niemals einer Frau allein. Dem Guru geht es in seiner Beziehung zu Frauen in erster Linie um Macht. Sein Ehrgeiz zielt auf die Okkupation ihrer Seele. In ihr ist für ihn primär die Geschlechtlichkeit der Frau beheimatet. Er bringt sie dazu, sich selbst auszuliefern.

Auch Therapeuten und Psychoanalytiker gehören in dieses Gruppe. Im Gegensatz zum Guru entwickelt der Therapeut ein individuelles Verhältnis zu seiner Patientin. Die Kommunikation mit ihm ist dermaßen intim, dass sie sich von Liebeskommunikation kaum unterscheidet. Sie kommt einer Selbstauslieferung der Frau gleich, auch er kontrolliert sie seelisch. Es wäre ihm ein leichtes, sie dazu zu bewegen, sich ihm auch sexuell auszuliefern.

Auch der Typ des raffinierten Verführers, beispielsweise Vicomte de Valmont aus "Gefährliche Liebschaften", gehört in diese Gruppe. Ihm geht es um seelische Schändung, um den exquisiten Machtrausch, sich eine Psyche völlig zu unterwerfen.