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30. September 2001, 10:57   #17
Eyewitness
 
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Zitat:
Geschrieben von mike am 30. September 2001 um 02:21 Uhr:
Das wird wohl mein zweites und letztes Post hier.
Erstens muss ich zustimmen, dass NAOD es nicht nur an Argumenten fehlen lassen hat sondern auch durch seine in den Raum gestellten teilweise albernen Behauptungen sich von vornherein in die Defensive gedrängt hat. Argumentativ war da nicht viel zu holen.
Andererseits muss ich sagen, dass der Rest der "Diskussionspartner" auf mich den Eindruck gemacht hat, ein willkommenes Opfer gefunden zu haben was sich dann bei den zwar auch nicht sooo weltbewegenden aber doch differenzierteren Beiträgen von Rebell bestätigte.
Ich möchte nicht die ganze Debatte auseinandernehmen - wie gesagt oder angedeutet wahrscheinlich mein letzter Beitrag - aber wenn ich Sachen von "gerne diskutierenden Leuten" höre wie: "Anarchie funktioniert nicht, weil alle machen, was sie wollen" in Zusammenhang mit "abknallen" etc. (dazu muss ich sagen, dass in der Gesamtheit ganz sicher kein "aus der Reserve locken" von NAOD oder Rebell zu erkennen war, sondern genauso nicht zu belegende Behauptungen wahrscheinlich aus der Springerpresse publiziert wurden) ja dann kriech ich sooo ein Hals.
Schließe mich an, lassen wir die vorherige Diskussion einfach stehen und verrotten, denn sie war sowieso nicht besonders ausreizend.
Zitat:
Ganz klar: NAOD hat sich bisher keine Gedanken gemacht, was "links" ist und fährt drauf ab, weil es cool und trendy ist. Aber: Zu behaupten, dass Anarchie nicht geht weil es nicht geht: Ist das nicht armselig?
Mit dem Satz ignorierst Du sämtliche von aus ausgeführten Argumentationen.
Zitat:
In dem Sinne behaupte ich: wenn jeder macht, was er will (bzw. was er zu seinem "Besten" in eine Sache hineininterpretiert), heisst das noch lange nicht, dass jeder jeden abknallen wird. Das ist das Christentum. (Auge um Auge) Anarchie ist etwas anderes. (auch ich will das nicht weiter ausführen, nur soviel: meine Meinung: Anarchie (wie auch ähnlich Kommunismus/Sozialismus) ist das, wenn alle machen was alle wollen...) Wenn sich die "Diskussionspartner" darüber mal Gedanken machen würden (ohne mir jetzt mit "Gleichmacherei!" "Verzicht auf Individualität!" "Kann es sein, dass Du von Demokratie redest?" zu kontern) würden sie wohl drauf kommen müssen, dass Anarchie eben nicht Mord und Totschlag ist wie`s einem täglich in den Medien eingebleut wird.. (Im Internet kann man sich auch in der Richtung gut kundig machen, wenn man die Anarchie wiederlegen will...)
Nun, wenn ich die Anarchie als ein Fehlen eines gesamtstaatlichen Organisationssystem interpretiere, dann kommt zwangsläufig das zustande, was immer wieder gesagt wird. Der Mensch hat auch, nicht nur, eine gewalttätige Natur. Wenn ich ihm jetzt die moralischen Grundlagen, Ordnungssysteme entziehe, sowie eine geeignete Bestrafung, bzw. Strafverfolgung, dann wird sich doch zwangsweise folgendes etablieren: Es herrscht Anarchie, keine Kontrolle, keien Organisation, kein System. Bauer A hat große Kartoffeln geerntet und freut sich. Bauer B hat nen Fehler gemacht und nix geerntet und muß wohl im Winter hungern, weil es ja keine Supermärkte mehr gibt. Also geht Bauer B zu Bauer A und klaut ihm die Kartoffeln, damit er leben kann. Bauer A wird darüber aber nicht glücklich sein, weil er ja auch durch den Winter kommen muß, also wird sich Bauer A verteidigen. Und das wird dann in Gewalt resultieren.
Ich glaube dabei auch nicht, daß Bauer B höflich fragen würde, wenn seine Familie zu Hause mehr oder weniger am verhungern ist.
Es kann unter anderem auch keine Supermärkte mehr geben, weil sich ja keiner mehr verpflichtet fühlen wird, dort zu arbeiten und sich stattdessen lieber was im eigenen Garten anbaut. Und wer keinen eigenen Garten hat, der muß sich dann einen beschaffen. Weiterhin fallen die Fabriken weg, in denen die Nahrungsmittel fertiggestellt werden, die Speditionen, die die Nahrungsmittel anliefern, etc., weil die Arbeiter wohl endlich lieber was anderes machen, als ihren alten Job.
Zitat:
Nochwas in dem Sinne: Geil, dass Ihr so auf Demokratie abfahrt, ich bin auch Demokrat (Demokratie: gr. Volksherrschaft) Nur dürft Ihr das was Ihr verteidigt nicht mit dem System verwechseln in dem wir leben. (Kleiner Denkanstoss: Wer hat denn die Macht? Richtig, die Banken die Konzerne, das Militär. Das Volk, welches die Demokratie rechtfertigen sollte ist doch in dem Sinne nur Stimmvieh...
Schönen Tag noch.
Da stimme ich Dir zu. Unser derzeitiges System ist auch keine Demokratie, sondern nur eine indirekte Demokratie. Meiner Meinung nach ist die Mitbestimmung des Volkes zu gering, das müßte geändert werden.
Zitat:
Links=Rechts? Ihr wisst es eh besser... Dazu brauch ich nix sagen... Ausser vielleicht: Über 100 ermordete "Ausländer" der letzten 10 Jahre sind der sichere Beweis welch menschenverachtenden Ideologien "Linke" oder Anarchisten oder Autonome anhängen... Nämlich alles extreme gewaltbereite Mord- und Totschläger. Nich wahr?

Ach so, um das ein wenig zu relativieren: Die meisten Punks, die ich kenne, find ich auch zum kotzen...
Nun, daß Rechte immer wieder mal Ausländer töten, ist nicht gerade schön, aber rein statistisch gesehen sind sie wohl am unteren Ende der Mörderskala. Und daher aus dieser Sicht weniger relevant.
Das ganze würde aber auch eine einseitige Sicht bedeuten, denn Mord ist ja nicht die einzige Straftat, die begangen werden kann. Körperverletzung, Raub, Vergewaltigung, etc. kommen ja auch hinzu und wenn sich die Statisken in diesem Bereich anschaut, dann wiegt sich das ganze schon sehr viel mehr auf, weil sich linke Straftäter eher auf Körperverletzung und öffentliche Ruhestörung 'konzentrieren'. Es liegt eine ähnliche Gewaltbereitschaft vor nur mit unterschiedlichen Zielsetzungen.