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12. July 2004, 07:28   #22
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
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Shadow schreibt
Zitat:
ich war 2 jahre lang arbeitslos und hatte nie den drang mich in irgendeiner form umzubringen. ich war weiter ein jahr arbeitslos und sollte für eine familie sorgen. aber anstatt mich an einem ast aufzuknüpfen , habe ich mich selbstständig gemacht, als es nichts mehr zu verlieren galt.
nach einem halben jahr hatte ich das glück, nicht nur zwei menschen arbeit geben zu können, sondern auch noch zwei willige mitarbeiter zu bekommen.
Er selbst schreibt also, dass er 3 Jahre arbeitslos war und dann mit Glück die Selbstständigkeit gepackt hatte.

Ich finde es ziemlich unverfroren, selbst Leistungen zu kassieren und als Sprungbrett zu benutzen, anderen aber diese Leistungen beschneiden zu wollen. Ich will damit die Qualität und das Bemühen von Shadow absolut nicht in Abrede stellen, sondern darauf hinweisen, dass Shadows Weg nicht für jeden Arbeitslosen gangbar ist. Aus welchen Gründen auch immer.

Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe wurden bisher nach den letzten Einkommen bemessen. Daraus folgt unweigerlich, dass die Arbeitslosigkeit einen derben Einschnitt in die Finanzen der Familie darstellt, die davon betroffen ist. Die grosse Masse kann daran kein Interesse haben.

Allerdings sind Arbeitslose eine Menschengruppe, die ohne irgendeine Lobby quasi wehrlos dem Dafürhalten der Politik und des Arbeitsamtes ausgeliefert sind. Wenn ich nur an diese Riesensummen denke, die für ABM-Stellen ausgegeben wurden, ohne das daraus jemals ein Dauerarbeitsplatz entstanden ist. Qualifizierungsmassnahmen, so wie sie früher gelaufen sind, haben eine ganze Industrie hervorgebracht, die blödsinnigste Schulungen dem Arbeitsamt verkauft haben und niemanden von den Betroffenen auch nur einen Schritt weiter gebracht haben.

Zu sagen, wer arbeiten will, findet auch bezahlte Arbeit, ist angesichts der nachlesbaren Differenz zwischen offenen Stellen und verfügbaren Personen, schlicht unredlich.

tschao

jupp11