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9. September 2004, 20:43   #11
Elli
 
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Registriert seit: August 2003
Ort: NRW
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Ich dachte das Ganze wäre inzwischen überholt, aber da pfuschen uns auch die Medien wieder gewaltig rein: die Supermutti, die Job, Haushalt und Kinder locker regelt, perfekt aussieht, immer gut drauf ist und niemals Tomatensauce auf dem Shirt - was sage ich: der frisch gebügelten Bluse! - hat. Die hat auch ihre Hobbys wie Joggen oder Tennis – natürlich ist sie topfit!
Das ist doch alles gequirlter Unsinn!

Außerdem sollte man etwas mehr differenzieren:
Haushalt und Mutter sind schon mal zwei Jobs. Dann kommt vermutlich noch die Finanzverwaltung dazu: also Job Nummer 3.
Haus mit Garten? Ja, dann auch noch Gärtnerin – Job 4. Wer erledigt denn die Vergabe von Terminen und Schriftstücken vom Handwerker bis zur Weihnachtspost? Die Sekretärin: Job 5. Was habe ich jetzt vergessen, weil es "selbstverständlich" ist?

Eine Freundin erzählte mir, dass sie inzwischen auf die Frage nach ihrem Beruf antwortet: "Ich manage ein erfolgreiches Familienunternehmen."
Das klingt doch schon ganz anders und die Reaktionen sind auch völlig anders als wenn sie sagen würde: "Ich bin Hausfrau und Mutter."

Auch die Beurteilung ist (mal wieder) geschlechtsspezifisch unterschiedlich: wenn es bei einem Singlemann chaotisch und schmuddelig ist, ist das normal. Bei einer Singlefrau ist das – ja was ist denn das... unerhört... so eine Sauerei.. SCHLAMPE!
Warum eigentlich? Ändert sich das nie?
Und der Hausmann? Der wird von seinen Geschlechtsgenossen belächelt, von der Damenwelt ehr angelächelt – die Akzeptanz ist also sehr unterschiedlich. Na ja, eine "Nur"-Hausfrau wird eben IMMER belächelt.

Es ist allerdings schon ein wenig seltsam, sich über den Grad der Sauberkeit des Küchenfußbodens zu definieren?! Aber das war doch ein Ideal der 50er, oder? Wie die Geier beäugten die Konkurrentinnen die Wohnung der Anderen.
Muss es möglich sein, eine Operation am offenen Herzen auf dem Küchentisch zu auszuführen? Wozu sollte ich jede Woche Staubwischen, wenn kein Staub da ist? Ein gewisses Erfolgserlebnis will ich schon haben, wenn ich diesen Mist schon machen muss