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1. May 2005, 16:26   #3
Eyewitness
 
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Bevor ich mit der zweiten Sure anfangen, ein kleines Vorwort dazu. Diese Sure ist genau 42 Seiten lang. Weder will noch kann ich sie komplett auf einmal abtippen und besprechen. Daher werde ich versuchen, sie Stückchen für Stückchen hier durchzubringen. In Betracht der durchschnittlichen Länge einer Sure von nur sechs Seiten, dürften wir hier auch die größte haben.

Zitat:
Zitat von 2.Sure Al-Baqarah
1.Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.
2.Ich bin Allah, der Allwissende.
3.Dies ist ein vollkommenes Buch; es ist kein Zweifel darin: eine Richtschnur für die Rechtschaffenen;
4.Die da glauben an das Ungesehene und das Gebet verrichten und spenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben;
5.Und die glauben an das, was dir offenbart worden, und an das, was vor dir offenbart ward, und fest auf das bauen, was kommen wird.
6.Sie sind es, die der Führung ihres Herrn folgen, und sie werden Erfolg haben.
7.Die nicht geglaubt haben - und denen es gleich ist, ob du sie warnst oder nicht warnst-, sie werden nicht glauben.
8.Versiegelt hat Allah ihre Herzen und ihre Ohren, und über ihren Augen liegt eine Hülle, und ihnen wird schwere Strafe.
9.Unter den Leuten sind solche, die sagen: "Wir glauben an Allah und an den Jüngsten Tag", und sind gar nicht Gläubige.
10.Sie möchten Allah betrügen und diejenigen, die gläubig sind; doch sie betrügen nur sich selbst, allein sie begreifen es nicht.
11.In ihren Herzen war Krankheit, und Allah hat ihre Krankheit vermehrt; und eine qualvolle Strafe wird ihnen, weil sie logen.
12.Und wenn ihnen gesagt wird: "Stiftet kein Unheil auf Erden", antworten sie: "Wir sind nur Förderer des Friedens."
13.Höret! gewiß sind sie es, die Unheil stiften; allein sie begreifen es nicht.
14.Und wenn ihnen gesagt wird: "Glaubet, wie andere geglaubt haben", so sprechen sie: "Sollen wir glauben, wie die Toren glaubten?" Höret! sie sind die Toren, allein sie wissen es nicht.
15.Und wenn sie mit denen zusammentreffen, die glauben, sagen sie: "Wir glauben"; sind sie jedoch allein mit ihren Bonzen, sagen sie: "Gewiß sind wir mit euch; wir treiben nur Spott."
16.Allah wird sie Spott lehren und wird sie in ihren Freveln verharren lassen, dass sie verblendet irregehen.
17.Sie sind es, die Irregehen eingetauscht haben gegen Führung; doch brachte ihre Handel keinen Gewinn, noch sind sie rechtgeleitet.
18.Sie sind jenem Manne vergleichbar, der ein Feuer anzündete; und als es alles um ihn erhellte, nahm Allah ihr Licht hinweg und ließ sie in Finsternissen; sie sehen nicht.
19.Taub, stumm, blind: also werden sie nicht zurückkehren.
20.Oder: wie schwerer Wolkenregen, worin Finsternisse und Donner und Blitz; sie stecken ihre Finger in die Ohren, Todesfurcht vor den Donnerschlägen, während Allah die Ungläubigen umringt.
21.Der Blitz nimmt ihnen fast das Augenlicht; wann immer er auf sie zündet, wandeln sie darin (*in seinem Licht), und wenn es über ihnen dunkel wird, stehen sie still. Und wäre es Allahs Wille, Er hätte ihr Gehör und ihr Gesicht fortgenommen. Allah hat die Macht, alles zu tun, was Er will.
Soweit der erste kleine Teil dieser Sure. Im nächsten, relativ kurzen Teil wird es zuerst um die positiven Aspekte des Glaubens, danach um die Schöpfungsgeschichte gehen, weswegen ich hier den thematischen Schnitt gemacht habe.

Die Zeilen 1-6 drehen sich zuerst einmal um die guten Gläubigen, die Allah folgen. Es wird zum Ausdruck gebracht, dass es ihnen gut gehen wird unter der Führung Allahs. Etwas verwirrend ist der Personenwechsel. Es scheint so, als würde Allah selbst sprechen, weil ein Teil in der ersten Person steht. Dies wäre nicht ungewöhnlich, so wird doch behauptet, dass Mohammed die Worte Gottes direkt jemandem diktiert hat. Mohammed selbst war Analphabet. Aber das gehört hier ja eigentlich nicht hin.

Interessanter sind die Zeilen 7-21. Sie beschreiben sehr repetativ was mit den Ungläubigen ist. Sie haben ihr Herz verschlossen und Allah drängt sie dadurch noch weiter ab. Es könnte der Gedanke aufkommen, Allah selbst verschließe ihre Herzen ihm gegenüber, aber erst durch ihren Unglauben werden sie verschlossen. Bei den Zeilen 10-15 kann man den Text am ehesten verstehen, wenn man ihn noch einmal durchliest dabei gezielt an Bush und sein Verhältnis zu den islamischen Staaten denkt. So oder ähnlich denken wahrscheinlich viele Muslime.

Die Zeilen 16-21 wiederholen nur in anderen Bilder das Unheil des Ungläubigen, jedoch nicht seine mögliche Erlöung, die vielleicht noch kommen mag. Deutlich ist ein wichtiger Punkt: die diesseitige Bestrafung. Allah greift aktiv ins diesseitliche Geschehen ein, weil er die Ungläubigen schon auf der Welt bestraft und damit nicht bis nach dem Tod wartet.

Fazit:
1.Die Gläubigen werden im Diesseits durch die Führung Allahs zum Erfolg gebracht.
2.Die Ungläubigen werden im Diesseits bereits bestraft durch Allah.
3.Die Ungläubigen sind für den Gläubigen gefährlich, weil sie sich hinter einem falschen Glauben verstecken und vielleicht gar nicht als Ungläubige erkennbar sind.