Schauen wir uns Matthäus 2 an.
Wir hören von den Weisen, die aus dem Morgenland kamen und den neugeborenen König begrüßen wollten. Herodes war verständlicherweise nicht wirklich darüber, Konkurrenz sieht man selten gerne.
Herodes ist dabei eigentlich sehr intelligent. Er benutzt die drei Weisen als Köder, um diesen Konkurrenzkönig ausfindig zu machen. Es überrascht hierbei aber, in was für einer Panik er reagiert. (Matthäus 2,3 und 2,16-18) Der König wurde schließlich erst neugeborenen und er war reichlich unbekannt. Von den Reaktionen Jerusalems erfährt man leider wenig. Ob dem Herodes bewußt war, welcher neue König dort geboren wurde? Angeblich ja, denn seine Gelehrten teilten ihm ja sofort den Geburtsort anhand der Prophezeiungen mit. (Matthäus 2,4-5) Somit lässt sich natürlich in gewisser Weise nachvollziehen, dass Herodes um seinen Posten bangte. Auf der anderen Seite hätte ihm doch bewußt sein müssen, welcher König dort kommt. Viel Logik scheint aus der Handlung des Herodes nicht zu kommen, denn der Kindermord spricht für sich selbst.
Leider erfährt man nichts genaues über die Motive des Herodes, denn die Geschichte endet mit seinem Tod. Jesus musste mit seinen Eltern nach Ägypten fliehen und kehrte nach Herodes Tod zurück. Jedes Mal wurde sein Vater im Traum darauf aufmerksam gemacht. Auch die Weisen wurden im Traum durch Gott geleitet. Gott selbst sorgte also für den Schutz des neuen Königs.
Besonders interessant scheint mir eine Textstelle, gerade in Bezug auf den armen Panikherodes. Wenn Herodes durch seine Gelehrten informiert wurde, wo Jesus geboren wurde, warum haben seine Gelehrten dann nicht auch die andere erwähnte Prophezeiung gefunden? (Matthäus 2,15) Wie kann es sein, dass diese die andere, nicht gerade unwichtige Textstelle übersehen haben? Sinnvoll wäre es wohl, hierbei von göttlicher Fügung auszugehen.
Fazit: Jesus kann noch nicht einmal sprechen, aber muss schon von seinem Vater beschützt werden, damit er nicht stirbt. Vielleicht ist dies schon ein Ausblick auf seine spätere Leidensgeschichte, denn friedlich beginnt sein Leben auf jeden Fall nicht.