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3. May 2005, 11:33   #1
Sledge
Erdbeermund
 
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Sledge's Küchenapotheke

Ich werde hier Kräuter, Hülsenfrüchte, Gewürze und anderes vorstellen, die man durchaus als Helfer in der Not nutzen kann, wenn man nicht immer sofort auf die Schulmedizin zurückgreifen möchte...

Kräuter (1. Teil)

Basilikum
Basilikum enthält reichlich ätherische Öle, z. B. Kampfer, Anethol (antiseptisch-desinfizierende Wirkung), Gerbsäure und Saponin ("putzt" den Körper von innen). Es wird vor allem im Mittelmeerraum auch heute noch sehr verbreitet bei Magenverstimmungen, Bauchkrämpfen, Verstopfung, Darmstörungen sowie zur Nervenberuhigung, bei Angstzuständen und Depression und Migräne in Form von Tee verabreicht. Außerdem wird dem Basilikum nachgesagt, es steigere das Denkvermögen ! Basilikumtee: Eine Handvoll frische oder drei Finger voll getrocknete Blätter in 1 Liter Wasser sehr schnell aufkochen und sofort filtern. Morgens, mittags und abends je eine Tasse trinken. Wer es "schmackhafter" möchte, gibt etwas Zitronensaft oder Honig dazu.

Bohnenkraut
Bohnenkraut wirkt antibakteriell bei Darmkatarrh und Durchfall. Hildegard von Bingen empfahl es "...gegen Fäulnis im Darm...". Die Wirkstoffe sind unter anderem Gerb- und Bitterstoffe, wobei das Thymol an erster Stelle steht. Auf Grund der fungiziden und bakteriziden Wirkung dieses Thymols wird ein Aufguss von Bohnenkraut auch bei unreiner Haut, bzw. bei Hautpilz empfohlen. Aufguss: Ein EL Bohnenkraut mit 1/4 L kochendem Wasser übergießen, 5 Min. ziehen lassen und abseihen. Kompressen damit tränken und auf die befallenen Hautstellen legen.

Borretsch
Borretsch galt schon im Mittelalter als "...Wecker der Lebensgeister und Fröhlichmacher...". Beim Borretsch ist es besonders die in den Borsten eingelagerte Kieselsäure, deren Wirksamkeit geschätzt wird. Auch sind ätherische Öle, Mineralien, Saponine, Schleim- und Gerbstoffe, Kalium und Kalzium enthalten. Kieselsäure regt die Stoffwechsel- und Hormonproduktion an, ist gut für Haare und Nägel und schärft über das zentrale Nervensystem und das Gehirn die Sinne und wirkt auf die Stimmungen (Depressionen) ausgleichend. Weiterhin wirkt der Borretsch entzündungshemmend und hilft bei der Wundheilung (Blätter werden in heißes Wasser getaucht und dann aufgelegt).

Brennnessel
Die Brennnessel gilt auch heute noch als der beste "Blutreiniger". Täglich ein Gläschen Brenneselsaft im Frühjahr ist wie eine Verjüngungskur. Die Blätter enthalten zweimal soviel Eisen, fünfmal soviel Kalzium und sechsmal soviel Vitamin C wie Spinat. Die Brennnessel ist seit langem eine anerkannte Heilpflanze bei Rheuma, Arthrose und Gicht sowie bei Blutarmut. Brenneseltee wirkt harntreibend und hilft bei Prostataproblemen.
Tee:
1 gehäufter TL auf 1/4 L Wasser, nur brühen und kurz ziehen lassen, abseihen.

Brunnenkresse
Bei der Brunnenkresse sind es die Senföle die den Darm reinigen und das Immunsystem stärken. Die frischen Blättchen sind gut für den Magen, Stoffwechsel, Galle, Leber, Niere und wirken harntreibend. Weiterhin verhelfen sie zu einer klaren Haut, wirken lindernd bei chronischer Bronchitis, Rheuma und Lungenverschleimungen. Frisch gepresster Saft direkt auf Pickel oder sogar Altersflecken aufgetragen wirkt sozusagen Wunder. Dabei den Saft mit etwas Honig mischen und eine Stunde einwirken lassen.
Bei Verstopfungen hilft ein Tee: eine Handvoll frische Blätter mit 1/4 L Wasser überbrühen und morgens ein Glas auf nüchternen Magen trinken.

Dill
Dill wurde schon im alten Ägypten als Mittel gegen Kopfschmerz und Schlafstörungen eingesetzt. In den Samen befinden sich besonders die ätherischen Öle (Carvon, Apiol und Myristicin), weiterhin in der ganzen Pflanze Carotinoide, Kalzium, Phosphor, Kalium und Schwefel. Dilltee wurde früher von stillenden Frauen zur Milchproduktion getrunken. Auch desinfiziert Dill innerlich bei Magen-Darm-Infektionen, entkrampft den Darm. Dill wird auch "Herzkraut" genannt. Sein ätherisches Öl Anethol wirkt beruhigend und hilft bei "Herzbeklemmungen".

Estragon
Seine Inhaltsstoffe wirken appetitanregend und magenstärkend. Dieses kräftig und herzhaft-würzig schmeckende Gewürzkraut sollte man immer allein verwenden und nur frisch. Getrocknet riecht und schmeckt es wie Heu! Estragontee wirkt entstauend, entwässernd und regt die Galle an, hilft bei Menstruationsbeschwerden - auch frisch!
Tee:
1 gehäufter EL frisch gehacktes Kraut mit 1/2 L kochendem Wasser übergießen, 10 Min. zugedeckt ziehen lassen, abseihen.

Kerbel
Kerbel eignet sich bestens für eine Kur (mindestens 14 Tage) gegen die Frühjahrsmüdigkeit. Außerdem enthält Kerbel einen Stoff, der das Blut verdünnt und sollte deshalb von Menschen mit Neigung zu Thrombosen und Krampfadern als Gewürz- und Heilkraut bevorzugt werden. Kerbel sollte frisch gegessen oder höchstens ganz kurz mitgekocht werden. In der Naturkosmetik werden reinigende Gesichtswasser aus Kerbel hergestellt.

Majoran und Oregano
Von beiden wird von alters her behauptet, sie helfen gegen Liebeskummer und stärken die Manneskraft.. Wahrscheinlich sind dafür die charakteristischen Öle, die nervenstärkend wirken, verantwortlich. Majoran und Oregano (Dost) wirken darüber hinaus gegen Schlafstörungen und als Tee bei Erkältungen, vor allem Schnupfen. Der Tee, mit etwas Zitrone oder Honig, wirkt auch schleimlösend bei Bronchitis und Asthma. Das Majoranöl aus der Apotheke hilft als Einreibung bei Gicht und Rheuma. Ein altes Hausmittel ist dieses Majoranöl auch, wenn Babys unter Bauchkoliken leiden. Etwas erwärmt, wird es sanft auf dem Bauch des Kindes einmassiert. Das beide Kräuter nachweislich die Fettverdauung erleichtern, ist ja allgemein bekannt!
Tee:
15 g des Krautes mit einem Liter Wasser überbrühen und zehn Min. zugedeckt ziehen lassen, abseihen.