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4. May 2005, 09:41   #6
Sledge
Erdbeermund
 
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Hülsenfrüchte (2. Teil)

Erbsen
Die ältesten Erbsenfunde in Europa stammen aus der Schweiz und sind ca. 4500 - 5000 Jahre alt. Diese aus China stammende Wildpflanze wurde also schon recht früh geschätzt und in der Küche verwendet. Sie galt lange zeit als Symbol der Fruchtbarkeit und wir finden die Erbse in vielen Märchen und Sagen. Warum das so ist, ist nicht mehr eindeutig nachvollziehbar. Getrocknete Erbsen haben einen sehr hohen Anteil an Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Sie enthalten 60 % Kohlenhydrate, 23 % Eiweiß und 1,5 % Fett. Weiterhin enthalten sie die Vitamine B1 und B2, Saponin (cholesterinsenkend), Flavonoide (antioxidativ) und krebshemmende Stoffe wie Phenolsäure.
In der indischen Medizin wird der Erbse eine "knochenfestigende" Wirkung zugeschrieben und dort besonders als Speise für Kinder im Wachstumsalter und für alte Menschen verwendet.
Allerdings sollten Menschen mit Gewichtsproblemen weniger Erbsen verzehren, da diese mehr Kalorien als andere Hülsenfrüchte haben.
Ein deftiger Erbseneintopf erhöht unser Wohlbefinden vor allem in der kalten Jahreszeit, die uns nun wieder bevorsteht.

Erbseneintopf

* 250 g Erbsen, getrocknet
* 60 g Speck, durchwachsen
* 1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
* 100 g Karotten, gewürfelt
* 100 g Sellerie, gewürfelt
* 300 g Kartoffeln, gewürfelt
* 1 TL Majoran, gerebelt
* Salz und Pfeffer, weiß aus der Mühle
* 4 Wiener Würstchen
* 1 EL Petersilie, gehackt

Die Erbsen waschen und über Nacht in 1,5 L Wasser einweichen. Den Speck würfeln und in einem Topf auslassen, Karotten und Sellerie dazu geben und im Speck anbraten. Erbsen mit dem Einweichwasser hineingeben und ca. 1 Stunde köcheln lassen. Dann die Kartoffeln und den Majoran zugeben, weiterkochen. Sind die Kartoffeln gar, den Eintopf würzen und die Würstchen darin heiß werden lassen. Zum Schluss die Petersilie darüber streuen.

Kichererbsen
Die Kichererbsen kommen aus dem südlichsten Europa, werden heute aber im gesamten Mittelmeerraum angebaut. Auch in Mexiko und Südamerika werden sie von der ärmeren Bevölkerung als preiswerte, kräftigende Nahrung geschätzt. Kichererbsen haben einen erstaunlich hohen Anteil an essentiellen (lebensnotwendigen) Aminosäuren, 20 % Eiweiß, 60 % Kohlenhydrate und mehr als 5 % Fett. Sie haben einen hohen Mineralstoffgehalt, die Vitamine A und B, C und E. Bei einem täglichen Verzehr von Kichererbsen kann ohne weiteres auf tierisches Eiweiß verzichtet werden. Kichererbsenbrei mit Vollkornbrot gegessen ist eine vollwertige Mahlzeit.

Mehrmals in der Woche Speisen aus oder mit Kichererbsen verringern nachweislich die Gefahr, an Arteriosklerose zu erkranken. Der Grund dafür ist das in der Kichererbse enthaltene Öl, das den Cholesterinspiegel senkt. Der hohe Gehalt an Kalzium und Phosphor beugen der Osteoporose vor. Ein Brei aus Kichererbsenmehl, etwas Wasser und Honig wurde schon in alten Zeiten auf Geschwüre, auch Krebsgeschwüre, aufgelegt.
Hier nun das Rezept für "Hummus", einen dicken, gesunden und sehr würzigen Brei aus Kichererbsen, den man als Beilage zu allen möglichen Speisen, als Vorspeise oder Dip essen kann.

Hummus

* 250 g Kichererbsen, getrocknet
* 8 EL Olivenöl
* 3 Knoblauchzehen, gepresst
* 4 EL Zitronensaft
* 4 EL Tahini (Sesampaste)
* Salz
* Paprika
* Cayennepfeffer

Die Kichererbsen einweichen in der 3fachen Menge Wasser zum Gewicht der Erbsen gerechnet. Am nächsten Tag werden sie gekocht, bis sie weich sind. Das Wasser abgießen, aber aufheben.
Die Kichererbsen werden nun püriert und danach alle anderen Zutaten zugegeben. Es muss eine glatte, nicht zu feste Paste entstehen. Ist sie zu dick, etwas Öl zugeben.
Dazu schmeckt Pitta-Brot, Vollkornbrot oder auch Gemüsestückchen zum Dippen.