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6. May 2005, 10:35   #11
Eyewitness
 
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Tja, so kann man sich irren. Hätten die mal von an Anfang gewußt, wie Jesus wirklich agiert, sie hätten ihn wohl in Ruhe gelassen.

Machen wir uns mal an Matthäus 3!

In Matthäus 3 geht es um Johannes, den Täufer. Seine Herkunft und seine Motivation werden nicht beschrieben, aber seine Tat wird beschrieben. Er tauft die Menschen, damit sie sich zu ihren Sünden bekennen. Aber, und das ist wichtig, er erlöst sie nicht von ihren Sünden. Er übernimmt also keine göttliche Aufgabe, sondern er hat nur ein Bußritual eingeführt. Laut Matthäus ist dieses Ritual sehr beliebt, denn so ziemlich alle möglichen Leute kommen und vollziehen dies Ritual.

Nur die Glaubensgelehrten werden von ihm abgelehnt, ohne eine Benennung von exakten Gründen. Er führt lediglich an, dass sie sich nicht für etwas besseres halten sollten. (Matthäus 3,9) Und er warnt sie auch, dass sie genausosehr durch Gott bestraft werden könnten. Das muss auf diese damals extrem beleidigend gewirkt haben.

Wie Johannes gelebt hat, überspringe ich mal. Er war eben ein Eremit. Interessanter ist die Tatsache, dass sich auch Jesus taufen lässt.

Je nach dem, wie man das Ritual interpretiert, als Bußritual, bei dem man sich zu seinen Sünden bekennt, so wird zuerst einmal eines klar: Jesus hatte Sünden und zu denen hat er sich dann in diesem Ritual bekannt. Leider wird darauf nicht eingegangen, aber es wäre die logische Schlussfolgerung, wenn es ein Bußritual ist. Hat man keine Sünden, muss man auch nichts büßen. Und wir haben hier den ersten hieb- und stichfesten Hinweis darauf, dass Jesus der Sohn Gottes ist, wenn vielleicht auch nicht leibhaftig, so doch aber geistig: "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe:" (Matthäus 3,17) Klar, dass sich Johannes vorher schon weigerte, Jesus zu taufen, da Jesus sozusagen "über" Johannes steht, aber Jesus hat ihn mit seiner charmanten Art überzeugt.

Fazit: Auch Jesus beging Sünden, was ihn sehr menschlich macht. Und es gab eine klare Warnung an die Glaubensgelehrten: Jeder wird vom "Zorn" (Matthäus 3,7a) heimgesucht, wenn er Sünden begangen hat. (Dies kann man durchaus auch auf unsere Glaubensgelehrten ausdehnen)