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12. May 2005, 09:45   #6
Ben-99
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... entweder man interessiert sich für Politik oder nicht. Für mich ist es aber sehr verwunderlich, wenn Leute, die vorgeben, von Politik oder zumindest Geschichte etwas zu verstehen, auf eine so leichtfertige Weise alles in einen Topf werfen.

Denn was haben zum Beispiel die bewußt simpel, dafür aber verständlich gehaltenden "History"-Schnipsel von Guido Knopp mit einem für 12 Millionen Euro gedrehten 3-Teiler über Albert Speer von Heinrich Breloer und Horst Königstein zu tun?

Schon immer gehörten Dokudramen dieses Autorengespanns zu den allerfeinsten Sahnestücken, die das öffentlich-rechtliche deutsche Fernsehen zu bieten hat. Und "Speer und Er" ist so ziemlich das Beste, das ich in den letzten Jahren gesehen habe. Ich behaupte sogar, daß es weltweit noch keine bessere verfilmte Dokumentation gegeben hat, die sich mit dem "Inner Circle" der Mächtigen des Dritten Reichs um Hitler befaßt.

Von dem in US-Manier gedrehten ziemlich platten Bunker-Spektakel "Der Untergang" einmal ganz abgesehen. Schade, daß "Speer und Er" nicht ein paar Monate früher produziert und gesendet wurde. Dann hätte man den qualitativen Unterschied noch deutlicher gespürt und wäre wohl auch gar nicht erst auf die Idee gekommen, den auch vom Informationswert her nichtssagenden und daher überflüssigen Eichinger-Action-Film für einen Oscar zu nominieren.

Gruß Ben