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6. June 2005, 21:34   #2
Loddarnewyork
 
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Die Wirtschaftsunion war ein richtiger und wichtiger Schritt für ein gewisses Miteinander in Europa, keine Frage. Alles weitere war Mumpitz und das stellt sich nun auch vermehrt heraus.

Einige Politiker haben und hatten die Vision, Europa zu einer Art europäisches Amerika zu machen, was aber allein schon auf Grund der Vielsprachigkeit gar nicht möglich ist. Die nächste Stufe, die Währungsunion mit dem Euro, kann man als gescheitert ansehen. Einzig den Kapitalisten hat's wieder mal nur genützt, denn sie haben dadurch ihr Kapital vervielfacht.

Das Nein der Franzosen und Niederländer zur Verfassung ist eigentlich ein Nein zu dieser Art von Europa, weniger der Inhalt der Verfassung. Denn man kann davon ausgehen, daß von den Wahlberechtigten der beiden Länder nicht mal 0,1% die über 400 Seiten der Verfassung auch nur im Ansatz gelesen haben. Selbst die Mehrheit der jeweils nationalen Politiker sowie ein Großteil der "für Europa tätigen", kennen den Inhalt nicht.

25 Staaten mit unterschiedlicher Mentalität, unterschiedlichen wirtschaftlichen Interessen und nationaler Interessen unter einen Hut zu bringen, geht eben nicht so einfach. Schon gar nicht, wenn nicht alle am selben Strang ziehen. Da scheren z.B. die Briten aus und bekommen über Jahre Sonderrabatte in Höhe vieler Milliarden Euro, obwohl sie nachweislich längst zu den wirtschaftlich stärksten Nationen zählen, DE hingegen spielt den Zahlungsdeppen schlechthin. Aber wir haben's ja.

Vor ein paar Jahren hat ein angeblich kluger Mensch das Wort "Globalisierung" kreiert und seitdem ist dieses Schlagwort in aller Munde. Ohne Globalisierung ist seitdem niemand mehr richtig lebensfähig, keine Nation kommt ohne sie aus. Ich frage mich heute noch, wie wir die 60th, 70th und 80th mit unserer läppischen D-Mark und unglobalisiert überhaupt überlebt haben.