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21. June 2005, 23:54   #5
Ben-99
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... also, 2 Millionen für ein Menschenleben, haben die Amis ausgerechnet? Na, dann bin ich mal gespannt, wann sie ihre Schulden im Irak begleichen.

Ist ja eigentlich ganz einfach auszurechnen: Bei 25.000 getöteten Zivilisten, also Frauen, Kinder, Greise und was sich sonst nicht schnell genug vor den Kampf-Hubschraubern und B-52-Bombern in Sicherheit bringen konnte, macht das exakt 50 Miliarden Dollar. Mein Service für die Zahlen-Fetischisten unter Euch: Das ist ein 5 mit immerhin 10 Nullen.

In dieser Summe nicht eingerechnet sind natürlich die vielen Tausend irakischen Soldaten, für die Amerika natürlich nicht zahlen muß. Denn es ist nun mal Pech für eine technisch rückständige, schon fast mittelalterliche Armee, wenn sie mit den High-Tech-Waffen der reichsten Großmacht dieser Welt angegriffen und vernichtet werden.

Daß auch die irakischen Soldaten Frauen und Kinder hatten, die nun in Armut leben müssen, spielt dabei natürlich keine Rolle. Das gleiche gilt für die Tatsache, daß sich von ihnen wohl nur die wenigsten nach diesem Job gedrängt hatten. Aber von irgend etwas mußten sie ja schließlich leben. Also blieb für viele nur der Job beim Militär.

So wie sich auch heute jeden Tag junge Männer in die Warteschlangen einreihen, um sich im Irak als Polizist zu bewerben, weil es dort eben zur Zeit kaum andere Jobs gibt. Muß übrigens ein prickelndes Gefühl sein, wenn man weiß, daß gerade diese Schlangen vor den Polizeistationen die Lieblingsziele der Selbstmord-Attentäter sind. Wer zählt eigentlich die Zerfetzten, die jeden Tag noch dazu auf das Todeskonto der USA kommen? Denn ohne den verbrecherischen Angriffskrieg wäre es nicht zu diesem nicht enden wollenden blutigen Chaos gekommen, das stündlich neue Opfer fordert.

Alles in allem wird es wohl eher eine Zahl um 100.000 Menschen sein, die die USA allein im Irak auf dem Gewissen hat. Dazu kommt dann noch die Zahl der Opfer in Afghanistan, die ich lieber gar nicht erst ausrechnen will. Aber selbst der Dümmste sollte inzwischen begriffen haben, daß die 3.000 Toten des 11. September dagegen fast schon eine Lappalie sind.

Es sei denn, man ist der Ansicht, daß nur ein Manager im WTC Millionen wert ist, während es sich nicht mal lohnt, die von den USA Getöteten in Drittwelt-Ländern überhaupt zu zählen. Doch wer so menschenverachtend wie der US-Präsident denkt, darf sich nicht wundern, wenn er schon bald den nächsten "11. September" mit vielleicht noch viel verheerenderen Auswirkungen erleben wird.

Und dann wird es weltweit noch mehr Leute wie ich geben, die in solchen Augenblicken konsequenterweise die Schultern zucken und argumentieren: So ist es nun mal, wenn man wie die USA Ländern den Krieg erklärt und törichterweise davon ausgeht, daß das Gemetzel auf den "Killing Fields" immer ganz weit weg von der eigenen Bevölkerung stattfinden wird.

Wie dumm muß man eigentlich sein, um seine Gegner derart zu unterschätzen? Deshalb sollten die amerikanischen Verantwortlichen schon mal jetzt sparen, um in Zukunft wenigstens die Kosten für die eigenen zivilen Opfer aufzubringen, die theoretisch schon morgen wieder zu Tausenden bei einem Anschlag in Amerika ums Leben kommen könnten.

Und wenn ich ehrlich bin, dann sage ich, daß es mir scheißegal ist, ob sich die Schlachtfelder solcher Kriege irgendwo in Kambodscha, Vietnam, Afghanistan oder Irak befinden oder sich neuerdings auch in den Prachtstraßen von Manhattan oder den ruhigen Vororten von Washington Menschen in ihrem Blut wälzen.

Auch sollte es uns egal sein, welchen finanziellen "Wert" angeblich diese Opfer haben. Wichtig ist nur, daß man weiß, wer für ihren Tod verantwortlich ist und daß man endlich aufwacht und George W. Bush als das bezeichnet, was er ist: ein größenwahnsinniger von 200 Millionen Amerikanern mehr oder weniger tolerierter Kriegsverbrecher und Massenmörder, der für die Welt eine sehr viel größere Gefahr als 10 jämmerliche Saddams darstellt.

Gruß Ben