Am krassesten sind brutal überstylte Knaben unbestimmter südländischer Herkunft. Baseballcaps in unmöglichem Winkel, Haare triefen vor Style, komplizierte Bärtchen und Koteletten sitzen auf den halben Millimeter genau, Pornostarsonnenbrillen, Parfümwolken, graubrotkrustenbraun solariumgegerbt, teure Klamotten. Treten sie in ultracoolen Scharen auf, sehen sie aus wie die ethnisch durchwachsene Boygroup "Much Too Cool Effendis", gerade noch auf der Showbühne, jetzt schon in der Ladenstraße.
"Ob sie wohl sprechen können?", fragte ich meine Tischnachbarin lachend.
"Die Metrosexuellen?", fragte sie zurück und provozierte eine fragende Augenbraue.
Hatte ich mal wieder einen wichtigen Trend verpennt.
Soviel kann gesagt werden: Männer, die 1x täglich duschen, 8x4 Markant for men (150 ml zu 1,45€) benutzen und sich die Zähne mit Antroposophen-Zahnpasta (danke, Bärbel, I love it) ohne Menthol putzen, vielleicht danach noch ein wenig Brisk ins Haar rubbeln - diese Leute sind nicht metrosexuell.
Entwarnung also.
Der Schutzheilige aller Metrosexuellen ist David Beckham.
Ständig wechselndes Hairstyling, Nagellack, Mädchenunterwäsche und das komplette überteuerte Pflegeangebot wie Augenfaltencreme, Arschrunzelentferner und Tränensackstraffer, ein wenig Kajal und trotzdem kicken, saufen, saufen, saufen und kräftig womanizen. Deshalb kommt für den Job Michael Jackson nicht in Frage.
Wenn also demnächst jemand flötet: "Ich geh' mir mal das Näschen pudern!", dann kann's auch ein metrosexueller kanadischer Holzfäller sein.
Euer Sven
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