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2. September 2005, 19:34   #9
tw_24
 
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Der arme Jürgen Trittin wußte also beim Verfassen seines Artikels nicht, wie sich die Lage in New Orleans hätte entwickeln können. Das ist als Entschuldigung kaum glaubwürdig, denn in dem besagten Beitrag für die FR gibt er ja den beinahe allwissenden Hellseher, als der er sich jetzt nicht auf Ahnungslosigkeit berufen kann. Und auch als Minister, der als Amtsperson ja nicht unbedingt durch verbale 'Schnellschüsse' sich auszeichnen sollte, hätte er ahnen müssen, was er schreibt.

"Der amerikanische Präsident verschließt die Augen vor den wirtschaftlichen und menschlichen Schäden, die seinem Land und der Weltwirtschaft durch Naturkatastrophen wie 'Katrina', also durch unterlassenen Klimaschutz, zugefügt werden." wußte er jedenfalls immerhin schon und gab auch gleich noch den so großen wie überaus generösen Lehrmeister: "Wenn endlich die Vernunft im Hauptquartier der Klimaverschmutzer einkehren wird, muss die internationale Gemeinschaft in der Lage sein, Amerika mit einem ausgearbeiteten Vorschlag für die Zukunft des internationalen Klimaschutzes die Hand zu reichen."

Ohnehin scheint aus den kaum mißzuverstehenden Zeilen weniger die Sorge um das Klima zu sprechen, sondern - Achtung, jetzt kommt ein -ismus! - ziemlich dummer Antiamerikanismus, der sich als Kritik an George W. Bush und seiner Politik tarnt, in der Tat aber sich gegen annähernd alle US-Bürger richtet. Denn Trittin wirft dem "Hauptquartier der Klimaverschmutzer" letztlich vor, daß es seine Untertanen nicht zu verantwortlichem Handeln gezwungen hat, die dazu ohne eben diesen Zwang offenbar nicht in der Lage sind.

Jürgen Trittin übersieht in seiner Arroganz, daß die USA eine Gesellschaft sind, in der staatliche (Zwangs-)Maßnahmen eher unüblich sind, und daher erklärt er alle US-Bürger zu Klimaverschmutzern - denn in der Tat hindert ja auch niemand sie daran, umweltverantwortlich mit Ressourcen umzugehen -, die nun eben bekommen, was sie nach seiner Ansicht verdienen. Und das ist nun, ganz unabhängig vom Ausmaß der Verwüstungen, zu jedem Zeitpunkt beinahe schon Rassismus, der in der Ankündigung gipfelt, man könne Amerika "die Hand" reichen, wenn es denn nur zur Besinnung komme.

Dabei wirkt Jürgen Trittin freilich auch nur noch lächerlich, wenn er erklärt: "Nie war es dringender als heute, die Vorreiterrolle Deutschlands im internationalen Klimaschutz zu stärken." Meinten er und sein Deutschland es damit ernst, jammerten es und - vor allem - er nicht über hohe Energiepreise, Trittin brüstet sich ja regelrecht auch damit, daß seine Partei nicht mehr einen Preis von 5 Mark für den Liter Benzin anstrebt. Dabei könnte doch gerade dadurch "die Vorreiterrolle Deutschlands" in dem Bereich ausgebaut werden.

So aber, die Ökofaschisten wollen von ihrem einstigen Beschluß nichts mehr hören, könnte man beinahe auf den Gedanken kommen, daß ihnen etwas an niedrigen Energiepreisen liegt, sie damit also ebenfalls die Folgen für das Klima zumindest billigend hinnehmen - und folgerichtig mitverantwortlich sind für das, was Jürgen Trittin so plump einem "Hauptquartier der Klimaverschmutzer" in die Schuhe zu schieben versucht. Er und seine Freunde woll(t)en erklärtermaßen durch ihre "Ökosteuer" deutsche Rentenkassen sanieren, sie setzen auf Umweltverschmutzung.

Auch deshalb sollte Jürgen Trittin es tunlichst unterlassen, gegenüber der amerikanischen Regierung und der ihr unterstellten Bevölkerung sich als Lehrer aufzuspielen und an der 'Heimatfront' dann die verfolgte Unschuld zu mimen, wird in verschiedenen Medien auf die Widersprüche auch und gerade seiner Politik hingewiesen.

MfG
tw_24