Schön und gut, Ben, ich stimme dem inhaltlich soweit zu. Das war bei mir der Grund, warum ich 2002 zum Nichtwähler wurde und dieses Mal erstmals nicht die SPD, sondern die neue Linke gewählt habe.
Daß Gerhard Schröder bei der "Elefantenrunde" über die Stränge geschlagen hat, ist unbestritten. Das sah auch 2/3 des Volkes so. Trotzdem votierten anschließend auf die Frage, wer denn nun Kanzler sein soll, Schröder oder Merkel, 50 % für Schröder und nur 43 % für Merkel. Es hat ihm also trotzdem kaum geschadet.
Bedenken sollte man bei seinem Auftritt aber auch, daß der Wahlkampf diesmal erst gerade wenige Stunden vorher beendet wurde und nicht wie sonst üblich, schon am Freitag Abend. 48 Stunden Abstand vom wochenlangen täglichen Kampf um Stimmen, kann schon einiges bewirken.
Zumal Schröder auch einen unglaublichen Wahlkampf geliefert hat. Ca. 10 Punkte in wenigen Wochen aufholen und das noch ohne besonders intensive Hilfe der Mitstreiter (ok, Münte war gesundheitlich angeschlagen), ist schon eine Leistung. Und das Wichtigste, zumindest für mich, schien ja erreicht: Schwarz/Gelb hat keine Mehrheit.
Allerdings ist das alles Schnee von gestern, denn die Wahl ist vorbei. Der Wähler kann nun nur noch die Hände falten und abwarten. Er kann nichts mehr beeinflussen. Was also kann geschehen, sollte geschehen, wird geschehen? Das sind die Fragen, die die Wähler - egal aus welchem Lager sie kommen - nun bewegen.
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