|
Der Sinn so einer Kampagne ist im Prinzip garnicht mal schlecht. Nur eben die Ausführung und die Inhalte nicht.
"Du bist Deutschland" kann dabei ruhig im Vordergrund stehen, nur muß auch dem letzten Deutschen verständlich klar gemacht werden, was es damit aufsich hat und warum auch er Deutschland ist.
Der Otto-Normalo kann nämlich nichts damit anfangen, wenn man ihm sagt: Du bist der Baum etc. Denn Otto braucht eine klare, ihm verständliche Sprache und kein Flora -und Fauna-Gewäsch, um zu verstehen.
Man muß ihm sagen und erkären warum er z.B. nicht mehr sparen, sondern seine Peseten unters Volk bringen soll, warum es für Deutschland gut ist, wenn auch er die Schwarzarbeit einstellt, wenn auch er mal Eigeninitiative entwickelt, statt alles dem Staat zu überlassen, warum es für das Wohl des Landes und damit aller seiner Bürger gut ist, wenn (wieder) mehr Miteinander geübt wird und eben nicht diese Eigenbrödelei.
Einzig den großen Steuerhinterziehern, den deutschen Schweiz/Österreich/Monaco-Bürgern, den Abzockern im großen Stil, muß man es nicht erklären. Denn die wissen das von Haus aus, wollen aber weder Baum noch Deutschland sein, denn ihr einziger Sinn und ihre Mentalität ist das Abzocken. Sie wollen, daß alles schön so weiter läuft wie bisher. Sie sind weder an ihrem Mitmenschen interessiert, noch an der Gemeinschaft.
Die Politiker in unserem Lande haben es den meisten Menschen nicht vermitteln können, warum sich in Deutschland einiges ändern muß. Weder im Wahlkampf, noch in den Talkshows, oder den Gazetten. Sie sprechen für den Otto-Normalo eine Sprache, die dieser nicht versteht, die ihn sich abwenden läßt. Gescholten wird er dann als Politikverdrossener.
Aber wen wundert's. Das Wort 'Basis' kennen die Politiker kaum noch. Das Ohr für's Volk ist ihnen längst abhanden gekommen und auch die Judikative leiert 'im Namen des Volkes' doch nur noch als Floskel. Kann man es dem Bürger verdenken, wenn dann weder Baum noch Deutschland sein will?
|