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14. October 2005, 02:24   #1
Ben-99
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Wie sich Bush die Presse kaufte.

... man fragt sich ja als notorisch böser "Antiamerikanist" immer noch, mit welchen Methoden dieser geistig eher unterentwickelte Typ es geschafft hat, gleich zweimal hintereinander zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt zu werden.

Nun weiß man zwar, daß er der Sohn eines anderen US-Präsidenten ist, der es wohl auch geschafft hätte, einen auf allen Vieren kriechenden schwerstbehinderten Kretin mit Hasenscharte, Borderline-Syndom, Frankenstein-Grinsen und Erbsen-Hirn ins Weiße Haus zu puschen, selbst wenn dieser nur noch zu animalischen Grunzlauten fähig wäre, ständig unter sich lassen würde und sein gesamter Wortschatz nur aus den drei Wörtern "Baba", "Bagdad" und "Bakschisch" bestehen würde. Dagegen wirkt natürlich sogar ein George W. beinahe schon wie eine Intelligenzbestie ;-)

Aber, daß er es allein durch seinen hinreißenden Charme und seinen überlegenen Intellekt schaffen würde, sich auch auf Dauer im Weißen Haus zu behaupten, mochte außer ihm wohl keiner so recht glauben. Also entschloß man sich sicherheitshalber dazu, einflußreiche Kommentatoren in den Medien zu kaufen, die gegen eine Handvoll Dollar so lange die Politik von Georgi-Boy schönreredeten, bis es auch der letzte Amerikaner begriffen hatte.

Wäre ein solcher Skandal hierzulande aufgeflogen, würden einem deutschen Regierungschef nicht mal mehr 3 Tage Zeit verbleiben, um das Kanzleramt zu räumen. Aber drüben, bei unseren amerikanischen Freunden, reicht es offensichtlich, wenn George Bush wieder mal treuen Herzens behauptet, von all dem nichts gewußt zu haben.

Gruß Ben


Zitat:
Bush-Berater kaufte illegal "gute Presse"

Von Cornel Faltin

US-Präsident George W. Bush und seine Regierung wollen, ebenso wie ihre Kollegen in aller Welt, am liebsten eine gute Presse, ihre Arbeit soll für die Bürger in einem positiven Licht dargestellt werden. Da die Journalisten in den Vereinigten Staaten das nach Meinung einiger Bush-Berater aber nicht oft genug taten, "kauften" sie sich kurzerhand den bekannten konservativen Kommentator Armstrong Williams und ließen ihn in Presse, Funk und Fernsehen insgesamt 168mal die "phantastische Schulpolitik von Präsident Bush" loben und meistens mit "eins plus" benoten. Die Bush-Leute hatten zudem eine PR-Agentur damit beauftragt, verschiedene Publikationen nach kritischen Berichten zu durchforsten und diese auf einer Skala von 1 bis 200 zu benoten. All dies geschah auf Kosten der Steuerzahler und, wie ein Untersuchungsausschuß jetzt feststellte, "höchst gesetzeswidrig".

Offiziell hatte das Kultusministerium eine "Studie über das Leseverhalten in den USA" in Auftrag gegeben und dafür der PR-Firma Ketchum Inc. 240 000 Dollar (etwa 200 000 Euro) gezahlt. Inoffiziell sollten aber Publikationen daraufhin untersucht werden, ob sie der Republikanischen Partei von George W. Bush und dessen Schulprogramm "no child left behind" (kein Kind wird zurückgelassen) positiv oder kritisch gegenüberstehen. Zudem sollten sie versuchen, das Programm - Herzstück von Bushs Bildungspolitik - in einem besseren Licht darzustellen. Ketchum Inc. beauftragte daraufhin Journalist Williams, das Programm möglichst oft positiv in seinen landesweit verbreiteten Beiträgen zu erwähnen. Zudem fertigte die PR-Firma ein Video, das sie ohne Hinweis, daß es sich um Werbung handelt, gegen Bezahlung als regulären redaktionellen Beitrag in diversen Fernsehsendern laufen ließen.

All dies bezeichnete der Untersuchungsausschuß jetzt als "rechtlich unzulässige, verdeckte Propaganda auf Kosten der amerikanischen Steuerzahler". In seinem Abschlußbericht spricht der Ausschuß auch von "rein parteipolitischen Untersuchungen, die nichts mit unabhängigem Journalismus zu tun hatten und nie mit öffentlichen Geldern hätten finanziert werden dürfen".

Nach der Aufdeckung des Skandals Anfang des Jahres hatte George W. Bush erklärt, daß er nicht über die jetzt für illegal erklärten Aktivitäten im Bilde gewesen wäre. Die neue US-Kultusministerin Margaret Spellings, die erst nach Aufdeckung des Skandals ihr Amt antrat, bezeichnete die "Werbeaktion" in einer Stellungnahme als "dumm, falsch und unsinnig".

Kommentator Williams räumte nur eine Teilschuld ein und erklärte, daß er "viele Sachen", die von ihm erwartet worden waren, gar nicht getan habe. Der Journalist plant, "zumindest einen Teil seiner Honorare" in Höhe von 135 000 Dollar (etwa 112 500 Euro) an seine Auftraggeber zurückzuzahlen.

erschienen am 13. Oktober 2005

http://www.abendblatt.de/daten/2005/10/13/491712.html