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26. October 2005, 19:46   #5
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
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Ort: Bonn
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Danke für die watchbizz. Habe direkt ein paar Weihnachtswünsche gefunden (Atari für's Handgelenk)

Die Mausgeschichte steht heute in vielen Foren, so auch in meinem Stamm-PS-Forum. Subventionsmißbrauch ist doch nicht nur bei Müllermilch ein Thema.

"Unsinnige Subventionen - Beispiel 2: Über Jahre hat Siemens Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen und ins Ausland verlagert. Siemens kann einen Großteil der Ausgaben dafür von der Steuer abziehen und lässt sich so - ganz legal - die Streichung von Arbeitsplätzen vom Steuerzahler mitfinanzieren.

Das Siemens-Werk in Kamp-Lintfort galt als mustergültig. Das Land unterstützte die Gründung mit mehreren Millionen. Das Geld der Steuerzahler nahm Siemens gern, beschloss dann aber, die Produktion nach Ungarn zu verlagern. In letzter Sekunde konnten die Beschäftigten das verhindern, mussten das aber mit weniger Urlaubs- und Weihnachtsgeld büßen.

Prof. Lorenz Jarass, Wirtschaftswissenschaftler: "Nehmen wir ein Beispiel: Siemens verlagert Arbeitsplätze in die Slowakei. Der Abbau, sagen wir von 1000 Arbeitsplätzen in Deutschland, verursacht Abfindungszahlungen, werden alle in Deutschland geltend gemacht. Das ganze Management ist beschäftigt, um die Arbeitsplätze in die Slowakei zu transferieren, werden auch in Deutschland geltend gemacht. Nehmen wir mal an, Siemens müsste 100 Millionen Euro investieren in die Slowakei und nimmt dafür einen Kredit auf. Bezahlt dafür 10 Millionen Euro Zinsen. Diese Zinsen können sie dauerhaft in Deutschland geltend machen, obwohl die gesamten Erträge, die sie in der Slowakei erwirtschaften, in Deutschland steuerfrei sind."

Kaum scheint das Werk in Kamp-Lintfort gerettet, ist im fernen Würzburg schon das nächste ins Visier genommen: Morgen früh will die Firma Siemens angeblich verkünden, die Produktion aus Würzburg zum Teil ins Ausland zu verlagern. Es geht um 1600 Stellen. Siemens kann für die Verlagerung der Arbeitsplätze in ein Billiglohnland mit etlichen Millionen deutscher Steuergelder rechnen."

Quelle: monitor (http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag...id=672&sid=126)