Ich bezog mich zwar auf die für
George W. Bush etwas unerfreulich verlaufene Woche, deren Verlauf ja doch zeigt, daß gelegentlich auch ein paar
'Große' sich nicht auf eine ihnen hörige
Justiz verlassen können, die damit ihre tatsächliche
Unabhängigkeit von der
Politik unter Beweis stellt. Zu
Stanley Williams vermag ich nicht viel zu sagen, sein Fall hat mit möglicher
Regierungskriminalität auch herzlich wenig zu tun.
Er war zehn Jahre lang ein
Bandenchef und ist daher sicher kein
Unschuldslamm, daß man freilich einen zum
Tode Verurteilten mehr zwanzig
Jahre auf die Vollstreckung des
Urteils warten läßt, ihn damit der mindestens
seelischen Qual aussetzt, immer zwischen
Hoffnung auf Begnadigung (oder in diesem Fall:
Wiederaufnahme des Verfahrens) und
Hoffnungslosigkeit zu leben, ist nicht gerade
human.
Andererseits ist die
Todesstrafe als
Strafe aber auch alles andere als
human (, wenngleich sie wiederum doch
human vollstreckt werden kann), so daß dem
Betroffenen wahrscheinlich jeder Tag, den er in der beschriebenen Ungewißheit verbringt, doch wie ein
Gewinn vorkommt, zumal
Stanley Williams hinter Gittern auch noch etwas gefunden hat wie eine
Lebensaufgabe, er sich wohl wirklich
gebessert hat.
Die große Frage in diesem Fall wäre nun, ob bei einem solchen
Werdegang erstmal ganz unabhängig davon, ob er nun ein
Mörder ist oder nicht,
Stanley Williams - oder ein beliebiger anderer sich ähnlich entwickelnder
Straftäter - begnadigt werden können soll und/oder auch muß. Wir haben in einem anderen
Thread ja auch einen verurteilten mehrfachen
Vergewaltiger, der hinter
Gittern sich wahrscheinlich doch irgendwie
gut führte, der nun aber flüchtig ist.
War es angebracht, ihn mit einem
"Spaziergang" für anscheinend doch gezeigtes
Wohlverhalten zu
'begnadigen'? Sollten
Magnus Gäfgen ein paar
Jahre erlassen werden, weil er nun ein Büchlein geschrieben hat und die
Einnahmen für eine Stiftung nutzen will, die
jugendlichen Verbrechensopfern helfen soll? Und wäre eine
Begnadigung nicht auch immer ein
Willkürakt, denn es mag ja noch andere
Todesanwärter geben, die vielleicht nicht so talentiert sind wie
Stanley Williams, aber auch wie er
bessere Menschen geworden sind, es nur nicht so auszudrücken vermögen?
Ich mag die Fragen nicht beantworten und bin ziemlich froh darüber, daß ich es auch nicht tun muß.
Zitat:
Zitat von Ben-99
... im Grunde unterscheidest Du Dich gar nicht so sehr von den von Dir so ungeliebten Muslimen.
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Ich bin ein
ABC-Schütze, muß (und kann daher) also wohl noch viel lernen, was mich von
Allah-Jüngern unterscheidet ;-).
MfG
tw_24